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Schweden

Route im 10.Land: Stockholm – Strängnäs – (Eskilstuna) – See Hjälmaren – Kumla – Skagern – Mariestad – Grästorp – Stora Idtjärn – Kärradal – Villshärad – Fähre von Helsingborg nach Helsingør

Als wir abends in Stockholm die Fähre verlassen, mengen wir uns unter die vielen Radler, die die Radwege stets in beide Richtungen befahren dürfen, was für uns total ungewohnt und besonders bei Gegenlicht ganz schön stressig ist. Ansonsten ist Stockholm eine wunderbare Stadt für Radler, alles barrierefrei.

Sightseeing in Stockholm muss natürlich sein. Auf der Altstadtinsel Gamla Stan klappern wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab….

Königspalast mit Palastwache

Reichstag

moderne Kunst draußen …

… und drinnen

den Vorgänger des Smartphones

….und bekommen davon natürlich Durst und Hunger, den wir vor der Sophiakirche im Park stillen.

Wir haben Glück, denn an diesem Wochenende ist

Dort besuchen wir diverse Konzerte….

u.a. den indischen Startrommler Zakir Hussain und seine Masters of Percussion.

Unsere nächste Station ist der Campingplatz Löt in Strängnäs, auf dem wir wegen der Wetterkapriolen 3 Tage bleiben. Dort besuchen wir den Dom, gehen angeln und erleben eine Präsentation aller Vereine, die es in Strängnäs und Umland gibt. Hier gibt es viele deutschsprachige Schweden und wir führen einige nette Gespräche.

Nach diesen 3 Tagen gelingt es uns (nach erfolgreich absolviertem Alkoholtest) die Schranke zu öffnen und das Gelände wieder zu verlassen.

5000 km haben wir schon geschafft – witzigerweise genau zufällig in Erlangens Partnerstadt Eskilstuna – und wollen immer noch weiter die Welt erkunden!

Bisherige Statistik:

  • 2 platte Hinterreifen (Claudia)
  • 1 Unfall (Michel)
  • 10 Länder, 4 Fremdwährungen
  • 112 Tage on the road
  • davon gefühlte 10 Regentage
  • viele nette und spannende Begegnungen und Erlebnisse

… und für die Radenthusiasten der Screenshot:

In Schweden haben wir dann endlich die günstigste Einkaufsmöglichkeit gefunden, nämlich bei Lidl. Die anderen Supermärkte sind extrem teuer.

Schweden ist einfach das “Wasa-Land”, aller orten wächst das Getreide golden in der Landschaft, in der Erntezeit wird gemäht wie wild.

Wir wollen zwischen den beiden großen Seen Vänern und Vättern durchfahren und finden unterwegs zufällig einen wilden Campingplatz mit Badestrand, den wir gerne als Übernachtungs- und Badeplatz nutzen.

Unser Abendessen fangen wir uns selbst, es gibt lecker Barsch.

In Kumla finden wir einen kommunalen Campingplatz neben dem Schwimmbad, 11.-€ für zwei mit genialem Service-Haus. Wir sparen uns den Zeltaufbau und übernachten im Aufenthaltsraum. Dort ist auch noch die Benutzung der Waschmaschine und des Trockners umsonst und wir nutzen diesen tollen Service.

Auf dem Weg nach Skagern läuft uns im Naturpark doch tatsächlich ein Dachs über den Weg. Leider zu schnell, um ein Foto schießen zu können. Dafür hier noch ein Bild von einem weiteren “wilden” Übernachtungsplatz.

Bevor wir unsere nächste Station, Mariestad erreichen, biegen wir kurz nach Töreboda ab, um einen Kaffee zu trinken. Die Bäckereifachverkäuferin bietet uns sogar noch einen kostenlosen Refill an, den wir dankend annehmen (unser einziger bisher!). Anschließend geht es ein Stück am Götakanal entlang, bei dem alle Brücken zurück gezogen oder hochgeklappt werden müssen, wenn ein Schiff passieren will. Der Kanal verbindet die Seen Vänern und Vättern.

Ziel heute ist Grästorp. Leider fängt es kurz vorher an, heftig zu regnen. Wir wollen uns unter einem Dachvorsprung unterstellen, aber der Eigentümer bietet uns netterweise seine Garage an, ein tolles upgrade!

In Grästorp checken wir auf dem Campground am Hallenbad ein, in dem auch Sauna und Whirlpool untergebracht sind. Leider ist die Saunabenutzung nach Geschlechtern getrennt, sprich es existiert sowohl in der Damenumkleide als auch bei den Herren eine eigene Sauna (wie eigentlich generell in den nordischen Ländern). Die Benutzung des Schwimmbades und der Sauna ist im Campingplatzpreis inbegriffen, wie uns der sehr nette Bademeister Jonas Trulson erklärt. Von diesem gibt es am nächsten Tag noch Radwegetipps für unsere Weiterfahrt. Vielen Dank Jonas für die tolle Betreuung!

Relaxen und Aufwärmen im Whirlpool

Nachdem wir nach 95 km am nächsten Tag immer noch keinen Campingplatz gefunden haben, suchen wir uns einen “wilden”, der direkt an dem kleinen See “Stora Idtjärn” liegt.

Kaum sind wir fertig mit dem Abendessen, geht ein heftiger Dauerregen nieder, der die ganze Nacht anhält. Sogar die ansonsten feuchtigkeitsliebenden Seeanwohner suchen Unterschlupf unter meiner Radtasche.

Auf dem Weg nach Kärradal, unserem heutigen Ziel, das unterhalb von Göteborg an der Westküste Schwedens liegt, begegnet uns ein weiterer Reiseradler. Er hält an und wir kommen ins Gespräch. Wir erfahren, dass Jan, so heißt der junge Mann, die komplette Panamericana mit dem Rad befahren hat und werden prompt nach Itzehoe eingeladen, falls wir dort durchfahren sollten.

Immer wieder stehen am Rande unseres Weges riesige Brombeerhecken, an denen köstlich schmeckende Früchte hängen.

Lecker …!

Auf dem Kattegattsleden, so heißt der Radweg entlang der Westküste, steuern wir Helsingborg an, von wo aus wir mit der Fähre in unser nächstes Land, Dänemark, übersetzen wollen. Hier gibt es viel zu sehen:

das ehemals größte Tuberkolose Sanatorium (heute Kurhotel)

 

Leider haben wir am Tag zuvor unsere letzte schwedische Krone ausgegeben und nicht an unsere heutige Kaffeepause gedacht. Nachdem uns schon oft die Abfallflut neben den Straßen aufgefallen ist, beschließen wir kurzerhand, unsere heutigen Süßteilchen mit Dosenpfand zu finanzieren. Gesagt, getan, binnen kürzester Zeit haben wir 12 Dosen aufgesammelt und tauschen diese bei Lidl (schon wieder) gegen 2 Apfeltaschen ein.

… ein kurzer Schreck, haben wir uns verfahren?

In Helsingborg angekommen, haben wir noch genau 2 Minuten Zeit, um nach dem Ticketkauf auf die Fähre zu gelangen. Gott sei Dank nimmt uns ein schwedischer Radler ins Schlepptau und so erreichen wir das Schiff gerade noch rechtzeitig.

Kurioses auf der Fähre: In den schwedischen Gewässern darf man nur Tabak kaufen, in den dänischen Gewässern nur Alkohol. Der Wechsel wird durch einen Gong auf der 20-minütigen Überfahrt angekündigt.

Dänemark, wir kommen.

3 Gedanken zu „Schweden

  1. Hallo Claudia
    Hallo Michael
    Ich sitze in einem Cafe in Lənkəran (Azerbajan) 40 km vor der Grenze zum Iran und draussen regnet es in Strömen. Zeit um auch wieder einmal bei euch reinzuschauen.
    Zuerst einmal ein Kompliment für den Reisebericht und vor allem für die schönen Fotos. Mir fällt auf dass ihr viel mehr soziale Kontakte auf der Reise habt. Da bin ich manchmal schon ziemlich alleine Unterwegs.
    Hoffen wir auf einen schönen und regenarmen Herbst und ich als Schönwetter Fahrer auf Sonne um auch die letzten km zum Iran zu bewältigen.
    Grüsse Erwin

    1. Hallo Erwin, freut uns sehr, mal wieder von dir zu hören. Wolltest du nicht nur bis in die Ukraine radeln? Hat dich das Reisefieber gepackt? Halte uns auf dem Laufenden, wir wünschen dir ganz viel Sonnenschein und den Regenwolkentransformer! Liebe Grüße aus Frankreich, ClauMich

  2. Hi, das klingt wunderbar. Meine Großeltern unternehmen gern Busreisen. Manchmal sind sie aber auch mit dem Fahrrad unterwegs. Sie bringen dann auch immer schöne Bilder mit. Gibt es denn um Itzehoe Geheimtipps, die man unbedingt besuchen sollte?

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