Route durch Land Nr. 27: Grenzübergang Paso Canoa – Bijagual – David – Horconcitos – Restaurant/Campingplatz “La Isleta” – La Mesa – Aguadulce – Antón – Bejuco – Panamá City – Flug nach Cartagena in Kolumbien
Bienvenidos a Panamá !
Im Reiseführer lesen wir, dass “Panamá” – wenn auch umstritten – soviel bedeutet wie “Fisch im Überfluss”, wir sind schon sehr gespannt!
Auf jeden Fall haben wir jetzt wieder den US $ als Währung. Für uns zunächst verwirrend, existieren als Münzen gleichberechtigt nebeneinander sowohl US-Cent als auch Panamaische Balboas.
Kurz nach der Grenze erreichen wir unseren Couchsurfinghost Juve, einen pensionierten Nationalpolizisten. Er musste nur 25 Jahre Dienst leisten, dann wurde er mit 45 Jahren pensioniert und erhält seitdem 100% seines Gehalts als Rente – wow! Diese Regelung gelte gleichfalls für Feuerwehrleute und Pflegekräfte im Krankenhaus erzählt er uns.
Am nächsten Morgen führt er uns über sein Grundstück und zeigt uns Mangos, Plátanos (Kochbananen), Bananen, Papayas und Avocados, alles wächst hier in Hülle und Fülle!
Bambus
Kakaofrüchte
Die Fruchtummantelung der Kakaobohnen schmeckt erfrischend säuerlich. Sehr lecker.
So sehen die Bohnen dann getrocknet aus und sie schmecken ein bisschen nach Bitterschokolade!
Kaum haben wir unseren Spaziergang beendet, regnet es für den Rest des Tages in Strömen. Abends spendieren uns die beiden noch frittierten Fisch mit Kochbananen und Salat, dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen! Querido Juve y querida Sugeli, muchisima gracias por su grande hospitalidad, realmente disfrutamos los días con ustedes!
Als wir dann nach dem Frühstück losradeln wollen, hält uns ein weiterer starker Regen auf. Juve lacht nur und meint, wir sollten noch ein paar Tage bleiben, das Wetter bliebe sicherlich noch länger so. Oje – jetzt sind wir wohl wirklich in der Regensaison angekommen, Traveller in Costa Rica hatten uns schon vor tagelangen Regenfällen in Panamá gewarnt. Na dann – Michel nutzt die Zeit, um endlich die Fahrradschläuche zu flicken und einige Kabel an seinem Forumslader zu löten.
Dann können wir endlich los, doch gleich nach dem ersten Kilometer fängt es wieder an zu schütten. Glücklicherweise können wir uns rechtzeitig unter eine überdachte Bushaltestelle an der Panamericana retten … und müssen dies auf der heutigen regenträchtigen Etappe noch 3x tun.
Die nächsten 2 Nächte sind wir bei Oscar, der Fotografie studiert und verbringen die Zeit bis auf einen kurzen Ausflug ins Mc Donalds (freies WLan) in seinem Häuschen, weil es ununterbrochen schüttet! Er schreibt ganztägig an seiner Diplomarbeit – in 4 Wochen ist Abgabeschluss und er hat gerade mal begonnen zu recherchieren …
Aber wir hatten viel sehr viel Spaß zusammen! Thank you very much Óscar, we wish you all the best for your profession and many more couchsurfers to come!
Auf nach Horconcitos!
Viele Familien leben in selbstgebauten, kargen Hütten direkt an der Panamericana.
Wir wohnen bei Mike aus Slowenien in seinem tollen Airbnb sehr ruhig im letzten Haus des Dörfchens Horconcitos. Nach dem Abendessen können wir von seiner Veranda aus beobachten, wie sich nighthawks auf die beleuchtete Straße setzen und von dort aufsteigend die vom Licht angelockten Insekten jagen. Mike betreibt auch eine kleine Reiseagentur und fährt uns am nächsten Morgen mit seinem SUV zum Trailhead “Río las Vueltas”.
Wir wollen hinauf zum Wasserfall.
Eine Stunde wandern wir steil nach oben und werden mit diesem tollen Ausblick …
… und einem erfrischendem Bad belohnt.
Ein toller Ort, leider nur zu viele Leute hier. Heimwärts stoppen wir ein Collectivo auf der Panamericana, wir warten nicht einmal 1 Minute, bis eines hält!
Beim Einkauf in Horconcitos fotografiert Claudia diese 2,5m lange Giftschlange, die direkt vor einer Hofeinfahrt überfahren wurde. Sie lebt allerdings noch und keiner der umstehenden Menschen traut sich an sie heran. Am nächsten Morgen ist sie jedoch verschwunden.
Dieser grüne Leguan dagegen wuselt quietschlebendig am Straßenrand herum.
Wir wissen, dass auf den nächsten 2 Etappen Unterkünfte rar gesät sind und wollen bis zum Abend “La Isleta” erreichen, ein Restaurant, welches auch über einen Campingplatz verfügt. Als wir ankommen, fährt uns ein gehöriger Schreck durch die Glieder, ein riesiges Schild weist unübersehbar darauf hin, dass beide Einrichtungen diesen Monat geschlossen sind! Aber die Eigentümer wohnen auf dem Gelände und lassen uns freundlicherweise ein! Somit zelten wir …
sehr idyllisch für 10 $ mit Flussblick.
Man könne auch darin schwimmen, die Krokodile seien klein und nicht aggressiv. Wir entdecken gleich eines am Badestrand und wollen unser Glück dann doch nicht so herausfordern. Außerdem startet kurz später ein Dauerregen und so unterhalten wir uns lieber mit den beiden Hausherren Roberto und Arturo. Zweiterer schenkt uns einen Bananenkuchen für den nächsten Tag und gibt uns ein kleines Privatkonzert, weil er begeistert und gut klassisch singt. Zur Krönung lassen sie uns abends sogar in ihrer überdachten Palapa kochen, die eigentlich nur vermietet wird! Netter geht`s nicht! Muchisima gracias por todos Roberto y Arturo, ustedes son tesoros muy amables!
Im Garten der beiden wächst übrigens die bedrohte “weiße Taubenorchidee” (Peristeria elata). Sie ist Panamas Nationalblume und wird im Spanischen “Flor de Espíritu Santo“ (Blume des heiligen Geistes) genannt. Ihre zusammengewachsenen Lippen ähneln einer zum Himmel auffliegende Taube – dem christlichen Symbol des Heiligen Geistes.
Am nächsten Tag müssen wir eine Kontrollstation der Provinzpolizei passieren. Zunächst behandeln sie uns ziemlich barsch, wollen unsere Reisepässe sehen. Als sie merken, dass wir aus Deutschland kommen wandelt sich die Stimmung schlagartig und sie bombardieren uns mit tausend Fragen und loben unsere Spanischkenntnisse. Kennen wir schon. Finden wir schön!
Was uns danach zum wiederholten Male beim Einkaufen auffällt, ist die Tatsache, dass sich die Einheimischen hier gerne vordrängeln. Obwohl Michel an der Supermarktkasse eigentlich schon beim Bezahlen ist, kommt ein Panamaer daher und reicht dem Kassierer seine Ware – und dieser bedient tatsächlich zunächst den Vordrängler. Kennen wir ja so gar nicht! Finden wir nicht so schön!
In der Nähe von La Mesa kommen wir im “Campamento Evangelico La Buena Esperanza” unter, der seit ca. 35 Jahren von den Schweizern Heinz (Jaime) und Erika geführt wird. Sie haben gerade ihre Freunde Paul und Esther aus der Schweiz zu Besuch. Alle sind krank, Erikas Begrüßung fällt daher recht kurz und knapp aus: sie zeigt uns unseren überdachten Zeltplatz in der “Schulhütte” und entschuldigt sich dann.
Am nächsten Morgen muss Erika zur Arztbehandlung nach La Mesa und nimmt Claudia mit, die noch einige Einkäufe tätigen muss, sehr nett. Oje – Claudia hat in der Aufbruchseile glatt ihren Reisepass vergessen, in Panamá ein nicht ganz folgenloses Problem, man endet wohl schnell erst einmal im Gefängnis. Naja, wird schon gut gehen, meine Gastgeberin kann ja perfekt spanisch …
Auf dem Rückweg fahren wir direkt hinter einem roten Jeep, der urplötzlich wie in Zeitlupe nach rechts von der Straße abkommt, einmal über sein Dach abrollt und dann durch einen starken Ast gebremst, zwei Meter über einem Wasserabfluss kopfüber zum Stillstand kommt.
Erika stoppt sofort, ruft sogleich die Polizei. Claudia springt aus dem Auto und nähert sich dem rauchenden Auto, das kopfüber über diesem kleinen Abgrund des Wasserabflusses hängt und in dem sich Vater, Mutter und ein Mädchen befinden. Der Mann ist gerade dabei, sich selbst aus seiner misslichen Lage zu befreien, das Mädchen hat wohl einen Schock und will panisch aus dem Rückfenster krabbeln, könnte sich dabei aber ziemlich verletzten. Gottseidank fallen mir die richtigen Worte ein und ich rufe “cuidado – Vorsicht” und “tranquilo – ruhig” und kann zunächst die 10-jährige Emily und dann ihre Mutter aus dem Auto und zu mir hoch auf die Böschung ziehen! Dann ist auch schon die Polizei da, Erika erklärt ihnen den Hergang, Schaulustige fahren langsam filmend, fotografierend und gaffend vorbei. Haben die ein Glück, dass ich ihnen das, was ich sagen will nicht auf spanisch entgegen schmettern kann!
Dann dürfen Erika und ich auch schon weiter, ohne Protokoll und Ausweiskontrolle – puh!
Wieder daheim, gibt`s gleich lecker Mittagessen (carne estufado mit Bohnen und Reis und Coleslaw) für alle und natürlich ist “unser” Unfall Hauptgesprächsthema. Danach kann Michel in Heinz` Werkstatt sein Handygehäuse reparieren und seine festgerostete Sattelstütze lösen. Weitere Regengüsse verhindern unsere Erkundung der Umgebung, die sicherlich interessant gewesen wäre, denn Heinz legte selbst einen künstlichen Stausee an und pflanzte an die 100.000 (!) Bäume. Es regnet auch die ganze Nacht und so ziemlich den nächsten Tag durch und netterweise dürfen wir unseren Aufenthalt deswegen auch noch einen weiteren Tag ausdehnen. Wir lernen, wie man “Brändi Dog” spielt, eine schweizerische Variante von “Mensch ärger dich nicht”, die aber viel interessanter ist.
Erika schenkt uns für`s Frühstück ein selbstgebackenes Brot …
… und es ist soooooo lecker, dass nicht ein einziges Krümelchen übrig bleibt!
Liebi Erika, lieba Heinz, vila herzliche Dank für euri tolli Gastfründschaft und die netti Zyt, die mir bi eu hän dörfa verbringa. Chapeu vor dem, was ihr döt ufbaut hän und jetz bald Richtig Schwiz ufbrechen. Für eure Ruhestand wünschen mir eu nur sBeschte! (v.l. Erika, Heinz, Esther, Paul)
Am nächsten Morgen hat der Regengott ein Einsehen und es nieselt nur noch ganz leicht. Erleichtert schwingen wir uns auf unsere Räder und passieren als erstes diese 3 Geier, die in der leichten Morgenbrise ihr Federkleid zum Trocknen ausspannen.
Am Etappenende wollen wir in Aguadulce bei den Bomberos unterkommen, was uns auch gelingt. Wieder regnet es unaufhörlich und wir bekommen einen ganzen (recht zugigen) Saal zur Verfügung gestellt.
Ansonsten fühlen wir uns beide schon ein bisschen kränklich, wir werden uns doch nicht mit Grippe oder Lungenentzündung angesteckt haben? Auch Michels Handybildschirm macht kurz vor dem Ziel schlapp und scheint mit Bordmitteln nicht reparierbar. Alles gerade nicht so toll, lass` uns mal drüber schlafen!
Leider geht`s uns am nächsten Morgen nicht besser, im Gegenteil, wir werden krank! Auf gar keinen Fall wollen wir hier in der Bomberostation bleiben, wir brauchen eine richtige Unterkunft, aber das Städtchen Aguadulce hat in unserem Preissegment nichts anzubieten. Also auf nach Antón, wo Michel über Booking.com was Nettes gefunden hat. Schlapp und kränkelnd machen wir uns auf den Weg und wie das Schicksal so spielt: wenn man mal schnell wo ankommen will, dann hat Michel mal wieder einen Hinterradschaden (8:3).
Yeah, auch unsere 20.000 Kilometer erreichen wir heute, schießen schon ziemlich angeschlagen ein paar Selfies und feiern diese mit Kaffee, Kuchen und einem Eisbecher!
bisherige Tourdaten
Endlich erreichen wir Antón und uns trifft fast der Schlag! Wir wissen zwar, dass die nächsten Tage hier die “Fiesta del Toro” (das Stierfestival) stattfindet, aber wir haben uns keine Vorstellung vom Ausmaß dieses Festes gemacht zumal wir am Sonntag anreisen! Gefühlt drängen sich 10.000 Menschen in den Gassen, selbst für Fußgänger gibt es kaum ein Durchkommen und wir müssen mit unseren Räder an das andere Ende des kleinen Städtchens. Aus tausenden von Jukeboxen an sämtlichen Essens- und Getränkeständen dröhnt uns Musik entgegen, Kracher werden im Sekundentakt mitten in der Menge entzündet, Frauen mit perlengeschmücktem Haar stellen sich zur Wahl der “Reina de Toro” (Königin des Festivals), am Marktplatz blökt ein Megafon und kündigt Tanzgruppen, Pferdeumzug und Musikgruppen an.
Voll interessant, aber für uns der reinste Spießrutenlauf. Wir als die ziemlich einzigen Ausländer werden neugierigst begafft und wollen eigentlich nur noch abladen, essen und vor allem schlafen. Was wir dann auch so machen … deshalb existiert leider kein einziges Foto dieses Events!
Wir wissen es noch nicht, aber wir werden eine ganze Woche in diesem schnuckeligen Zimmerchen verbringen!
Schon in der ersten Nacht hier haben wir Fieber und können auch wegen des Festivals kaum schlafen, denn bis 3:00 Uhr nachts dröhnt die Musik weiter, dass die Wände wackeln!
Am nächsten Morgen buchen wir 2 weitere Nächte und sind heilfroh, dass wir nicht mit Sack und Pack in ein anderes Hotel umziehen müssen. Wir nehmen Kontakt zu Erika auf und fragen an, welche Arzneien sie gegen ihre Grippe verschrieben bekommen hat – unsere Schweizer Freundin ruft dann beim Hotel an und kurz später klopft der Inhaber an unsere Tür und fragt uns, ob er uns bei der Suche nach einem Arzt behilflich sein kann – wir lehnen dankend ab, fühlen uns aber sehr gut von allen umsorgt! Die nächsten 4 Tage erholen wir uns langsam, fühlen uns aber noch total schwächlich. Die Hotelcrew kommt sämtlich und sonders aus El Salvador und umsorgt uns bestens, ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit ist kaum zu übertreffen!
Leider stecken wir fast alle an … und sie müssen ja trotzdem arbeiten! Aber es entsteht eine freundschaftliche Atmosphäre und wir dürfen die Waschmaschine benutzen, bekommen Kostproben neuer Früchte, werden mit salvadorianischen Pupusas gefüttert und bekommen noch einen “budín de pan” (Brotpudding) gebacken … da macht sogar das Kranksein wieder Spaß!
Eine Woche nach unserer Ankunft fühlen wir uns soweit, einen Busausflug nach El Valle in die Berge zu machen. Wir passieren die präkolumbischen mysteriösen Felszeichnungen “Piedra Pintada” (der Petroglyph ist bis heute nicht entziffert) …
… und steigen auf Waldwegen …
zum “Cerro del Indio” auf. Von dem Kraterrand hat man einen tollen Blick u.a. auf das Örtchen El Valle, welches im größten besiedelten Vulkankrater der Erde liegt.
Gerade als wir oben sind, erwischt uns ein gewittriger Regenschauer und wir steigen ab.
Queridos amigos, muchas gracias por su hospitalidad y amabilidad, siempre los recordaremos!
Vamos! Panamá-City wartet auf uns!
Nur noch eine Übernachtung auf der Etappe in die Hauptstadt, die uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Über Airbnb haben wir für 26 € ein Zimmer in einer kleinen Ortschaft gebucht, aber noch keine Bestätigung vom Host erhalten. Als wir dort ankommen, weiß der Bruder von nichts, informiert aber per Telefon seinen älteren Bruder und wir verbringen die Wartezeit mit einem Kaltgetränk vor einem chinesischen Supermarkt. Dann dürfen wir “einziehen” und wohnen in Gaspars unaufgeräumten Zimmer, bekommen einen leckeren Teller mit Huhn und Reis, auch eine nette Unterhaltung, aber letztendlich sind wir in einer der ungepflegtesten und teuersten Hütten unserer Reise abgestiegen …
Dann endlich sind wir auf der “Puente Centenario de Canal de Panamá”, die zum 90. Jubiläum der ersten Schiffspassage am 15. August 2004 eingeweiht wurde.
Cityskyline der 22 km entfernten Hauptstadt
Panamá- City ist von Hügeln umgeben und auch auf sie gebaut. Um zu unserem Couchsurfinghost Eduardo zu gelangen, müssen wir noch einige Berg- und Talfahrten absolvieren, er wohnt im Bezirk “Brisas del Golf”, der etwas außerhalb liegt.
Eduardo ist 1.Offizier auf einem Kreuzfahrtschiff, der Mann direkt nach dem Kapitän und ist momentan für 3 Monate zuhause, bevor er wieder für 3 Monate in See stechen muss. Die nächsten 2 Tage bleiben wir “zuhause” und buchen unseren Flug nach Cartagena in Kolumbien und bringen Michels Handy zur Bildschirmreparatur.
Eduardo y Maru, muchisima gracias por todos! Que les vaya muy bien! (v.o. Rosa, Adriana, Eduardo & Eduardo junior, Maru und Hündchen Manchita)
Dann müssen wir innerhalb von Panamá in ein tolles Airbnb im 14. Stock umziehen, welches uns so gut gefällt, dass wir gleich die restliche Woche Wartezeit bis zu unserem Abflug nach Kolumbien dort buchen! Unsere Gastgeber sind Zabdi und Carlos aus Bogotá und sie geben uns gleich auch jede Menge Informationen über ihr Heimatland – wir haben es mal wieder bestens getroffen!
Wir lieben unseren Wolkenpalast:
zu jeder Tageszeit,
ganz besonders, wenn es regnet …
… und auch nachts ist es grandios hier oben!
Endlich geht`s zum Sightseeing in …
… welches wir übrigens ausnahmslos mit dem Fahrrad machen. Wir steuern zunächst direkt auf die “Cinta Costera” zu, die Strandpromenade, die ausschließlich für unmotorisierte Menschen ausgebaut ist, sehr genial!
Sie bietet nicht nur tolle Ausblicke auf die Skyline, sondern u.a. neben Rad- und Fußwegen diverse Sportplätze, Verleihstationen für Kettcars/Räder/Roller, Outdoorkraftmaschinen und ein buntes Völkchen an Verkäufern.
indigener Beinschmuck
Raspado – aromatisiertes, geraspeltes Eis
Nach dem lokalen Fischerhafen …
… erhaschen wir unseren ersten Blick auf die berühmte Altstadt “Casco Viejo”,
umrunden sie auf dem Meeresweg …
… und flüchten uns vor dem drohenden Regen schnell in ein Café.
Die charmanten bonbonfarbenen Häuser der Altstadt …
… und viele nette, touristische Gässchen sind äußerst sehenswert und laden zum Verweilen ein.
Leider wurden im Zuge der Sanierung des Viertels viele Bewohner zu Gunsten des Tourismus in diese nahen Wohnblocks vertrieben,
einige Gassen der Altstadt werden jedoch noch von Familien bewohnt, die sozial am Rande der Gesellschaft stehen. Touristen wird geraten, diese Blocks zu meiden. Wir fahren einmal mit den Rädern durch und es ist ziemlich erschütternd, was wir zu sehen bekommen! Der Kapitalismus wird auch diese Menschen “umsiedeln” – ohne ihnen ein Bleiberecht samt Arbeitsmöglichkeit in einem sanierten Viertel zu gewähren!
Folgt man dem “Cinta Costera” noch ein wenig weiter, gelangt man zur “pazifischen Einfahrt” in den Panamá-Kanal, mit seiner Brücke “Puente del las Américas”. Interessanterweise war sie bis zur Errichtung der oben erwähnten “Puente Centenario de Canal de Panamá” die einzige existierende Straßenverbindung zwischen Nord- und Südamerika!
Über den künstlich angelegten Damm, der mit dem Kanalaushub angelegt wurde können wir die 2 vorgelagerten Inselchen Isla Naos und Isla Perico besuchen.
Wir entdecken die “Warteschlange” der Schiffe für die Kanaldurchfahrt …
… und beobachten Pelikane beim “Sturzflugfischen”.
Plötzlich kommen uns diese beiden netten Zeitgenossen auf Reiserädern entgegen, wir rufen kurz “hallo” und halten an, plaudern ein bisschen und stellen fest, dass sie Radler und Gastgeber kennen, die wir auch getroffen haben – wie klein ist doch die Velowelt! Lotte und Stro aus Belgien werden mit dem Boot nach Kolumbien reisen, vielleicht treffen wir euch dort wieder! Buen viaje!
Am nächsten Tag kochen wir für unsere tollen Gastgeber, es gibt Cordon Bleu mit Kartoffelsalat, voll lecker! Der Einkauf allerdings lief nicht so glatt, weil kein Schnitzel aufzutreiben war und wir uns mit einigen Fleischlappen unterschiedlicher Größe und Dicke behelfen mussten, die unserer Meinung nach dem Schnitzelfleisch am nächsten kamen. Michel hat das auf jeden Fall ganz toll hingezaubert!
Zabdi y Carlos, fueron excelentes y extremadamente ayudables anfitriónes. Solo podemos recomendar su Airbnb! Muchas gracias, tal vez podamos darle la bienvenida en Alemania!
Jetzt wird es langsam Zeit, sich auch einmal um die ernsten Dinge des Reisens zu kümmern!
Wir müssen uns Rad- und sonstige Kartons für die Verpackung unseres Fluggepäcks besorgen wofür wir einige Radläden abklappern, die sich als Motorradgeschäfte herausstellen. Beim dritten Anlauf werden wir fündig und können 2 Bikekartons für 10 Dollar erstehen.
Am nächsten Tag radeln wir zum Kanal, um die Schleusen von Miraflores zu besichtigen.
Obwohl jedes Frachtschiff je nach Größe zwischen 500.000 und 1 Million $ für die Kanalpassage zahlen muss (bei den Kreuzfahrtschiffen geht`s nach Kabinenanzahl), verlangen sie von den ausländischen Besuchern ganze 20 $ Eintritt pro Person – eine ziemliche Abzocke, wie wir finden! Ein Tipp für alle, die die Schleusen ebenfalls besichtigen: Verkauft nach dem Besuch eure Eintrittskarten, die sind nämlich den ganzen Tag gültig. Das haben wir auch gemacht und 25 $ wieder gutgemacht
Ideen, einen Wasserweg durch Panamá zu bauen, existierten schon seit 1524. Im Jahre 1878 wurde der französische Erbauer des Suezkanals, Ferdinand de Lesseps mit der Umsetzung beauftragt. 11 Jahre später waren mehr als 22.000 seiner Arbeiter an Gelbfieber und Malaria gestorben – extreme Wetterbedingungen, unüberwindbare bauliche Probleme und finanzielle Probleme sorgten zunächst für die Aufgabe des Projekts.
Wer wissen möchte, wie es dennoch gelang, dieses Jahrhundertbauwerk zu vollenden, besuche folgenden Link:
https://www.wissen.de/panamakanal-eine-wasserstrasse-wird-100-jahre-alt
Kanalprofil
Früh dürfen die Schiffe vom Pazifik her die Miraflores-Schleusen passieren, der “atlantische Gegenverkehr” kann hier nachmittags ab 15-16 Uhr bestaunt werden.
Wir beobachten wie insgesamt 8 Lokomotiven (jeweils 4 am Bug und 4 am Heck) das Schiff mit Stahlseilen in und durch die Schleuse manövrieren.
Ausfahrt aus der Miraflores-Schleuse (im Hintergrund die “Puente Centenario de Canal de Panamá”)
Im Besucherzentrum besteht die Möglichkeit, einen 10 minütigen Film über den Kanal anzuschauen und es gibt es kleines Museum, wo wir dann plötzlich auf der Kommandobrücke eines Ozeanriesen stehen und die Durchschleusung im Zeitraffer erleben können.
Abends besuchen wir das Restaurant von Zabdi und Carlos, Karaokebar und Sportwettenlokal in der City und bekommen von den beiden diese genialen Burger spendiert, muchisima gracias una mas!
Am 3.11.18 feiert Panamá “Separation day” – die Unabhängigkeit von Kolumbien – und somit herrscht auch im Supermarkt zeitweilige “Prohibition”.
Am Nachmittag baut Michel dann die Räder auseinander und verpackt sie in unsere Kartons, denn Carlos unser Gastgeber, hat uns angeboten, uns mit Sack und Pack in seinem SUV zum 18 km entfernten Flughafen zu fahren. Das ist so nett! Unsere größte Sorge (wie kommen wir trocken zum Airport) hat sich ganz einfach in Luft aufgelöst.
Es war nicht einfach, die strengen Gepäckbestimmungen von Wingo zu erfüllen! Wir sind überglücklich, als alles anstandslos eingecheckt wird!
Dann werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf Panamá-City …
… und fliegen neuen Abenteuern entgegen.
Bienvenidos a Colombia! Wir freuen uns auf Südamerika!
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