Und weiter geht’s durch Mexiko: Los Mochis – Guasave – Nähe Laguna de Palos Blancos – Culiacán – Durango – Nähe San José de la Parilla – Sombrerete – Fresnillo – Zacatecas – Nähe San Antonio de La Paz – Nähe San Augustín de Clavellinas – San Luis Potosí – Nähe San Jose del Terremoto – Laguna de la Media Luna – Nähe Rayon – Tamasopo – El Naranjito – Aquismón – Tamazunchale – Acatipa – Tlanchinol – Molango – Metztítlan – Atotonilco el Grande – Pachuca de Soto
Nach 8 Tagen Zwangspause im Hotel wegen Claudias Knieentzündung geht’s endlich wieder weiter! So eine lange Zeit ohne Bewegung und Auslauf ist einfach nicht unser Ding! Bei 34°C und super Rückenwind brauchen wir nur knapp 2,5 Stunden für die 65 km lange Flachetappe.
In Guasave landen wir im “Knast”, unser günstiges Hotelzimmer hat nämlich nur ein Fenster zum Gang!
Nach einer weiteren Etappe in der Gluthitze der Provinz Sinaloa finden wir Unterschlupf im einzigen Dickicht zwischen den brach liegenden Ackerflächen. Yippie, zum ersten Mal können wir sogar unsere Hängematte benutzen, die wir für 2,50 € erworben haben! Leider fanden wir tagsüber keinen Einkaufsladen und so müssen wir morgens ohne Frühstück los. Wir haben heftigen Gegenwind, erreichen aber bereits nach 7 km eine Tankstelle mit Frühstücksgelegenheit. Hier zeigt uns ein junger Mann verstohlen einen Beutel Tabletten, welche er verkauft! Zu schnell lehnen wir mit “no gracias” ab, zu gern hätten wir im Nachhinein gewusst, was er anzubieten hatte.
In Culiacán passieren wir diese schön gestalteten Wohnblocks …
… bevor wir unsere Warmshowerhosts Cynthia und Emmanuel erreichen, die in ihrem Innenhof das kleine Restaurant “Green bike” betreiben. Heute ist jedoch Ruhetag und wir lernen gleich die ganze Familie kennen!
Wir dürfen im Hof =Restaurant zelten und bekommen abends leckere, hausgemachte Pizza aufgetischt – muy rico!
Wir sind eingeladen, länger bei dem symphatischen Pärchen zu bleiben, nur müssten wir für den abendlichen Restaurantbetrieb von 18 – ca. 1:00 Uhr unser Zelt kurz abbauen …
Wir entscheiden uns gegen eine weitere Übernachtung und für eine Busfahrt nach Durango (1900 m Meereshöhe), die uns bequem und v.a. noch knieschonend auf die Hochebene bringen soll. Emmanuel ist ein Schatz, er begleitet uns zum zentralen Busbahnhof und managt den Kauf der Bustickets. Danach erhalten wir von den beiden Hosts sogar noch eine nächtliche Stadtrundfahrt mit dem Auto!
Cynthia y Emmanuel, muchas gracias para ustedes hospidalidad y ayudo, nos mucho gustan! Que les vaya bien!
Hier seht ihr unser Busticket, und das Beste ist: Michel fährt als “Rentner” zum halben Preis, d.h. wir zahlen für unsere knapp 540 km lange Fahrt ohne Aufpreis für die Räder (das Verstauen im Laderaum ist überhaupt kein Problem) inkl. 2 kleinen Fresspaketen plus 2 Getränken nur schlappe 42 €.
Die Busfahrt dauert insgesamt 9 Stunden, ist aber sehr interessant, denn das ist Mexiko live: in Mazatlán gibt es eine 15 minütige Pause und viele Verkäufer springen kurz in den Bus und bieten ihre Waren an (Essen, Schmuck, Spielzeug, Getränke). An der Autobahn/ Straße gibt es (in)offizielle Haltestellen und immer mal wieder steigen Fahrgäste im Nirgendwo ein und aus. Auf Zuruf hält der Fahrer auch einfach an einer x-beliebigen Stelle, das ist mal Kundenservice! Doch damit nicht genug, als wir Mazatlán verlassen, dürfen auch fliegende Händler kurz zusteigen, wenn der Bus aufgrund der Verkehrssituation halten muss … der Fahrer hält auch 2-3 mal im Zentrum kleiner Pueblos und verschwindet kurz ohne Ansage. Michel macht sich das bei einem Stop kurz zunutze und kauft uns 2 Bier, wird aber erwischt und darauf hingewiesen, dass der Konsum von Alkohol im Bus nicht erlaubt sei. Kontrolliert wird diese Regel dann aber nicht, Prost! An Board ist es wie im Flugzeug, jeder hat seinen eigenen Flatscreen mit Filmen, Spielen, Büchern und Internet (wenn sie funktioniert …).
Auf dem Weg zum Hotel knipsen wir gegen Mitternacht noch schnell den schön erleuchteten Templo Expiatorio del Sagrado Corazón de Jesús …
… und schlafen richtig lange aus, bevor wir Durango besichtigen:
Basilica Menor Inmaculada Conception
Relaxen im Park
toller Innenhof
Museum “Tunel de Mineria”
Die 2. Nacht verbringen wir für sagenhafte 9 € in einem Airbnb. Es ist nur ein einfaches Zimmer, aber die Wirtin Elisabeth ist sehr nett und wir dürfen auch die Küche mitbenutzen, WLAN gibt es sowieso.
Dann brechen wir in südliche Richtung auf, mit dem Plan, einige “Pueblos magicos” zu besichtigen, bevor wir die Hauptstadt erreichen. Doch zunächst begeistert uns wieder die Landschaft, wir sind auf einer Hochebene, sind in unserem “Tal” von Bergketten umgeben. Noch ist die Topographie eher flach, wir wissen aber, dass sich das bald ändern wird und hoffen, dass wir uns bis dahin noch auf die neue Höhe einstellen und akklimatisieren. Wir geraten nämlich bei jeder noch so kleinen Steigung ziemlich schnell außer Atem und schnaufen wie die Weltmeister!
Irgendwie fühlen wir uns hier von den Farben und Formen her an die spanische Meseta erinnert.
In einer Art Steinbruch bzw. Viehgatter finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz, könnt ihr unsere Räder im Foto unten entdecken?
So sieht es dann etwas später aus.
Auf dem Weg nach Sombrerete machen wir mittags in einem kleinen Pueblo abseits der Straße Mittagspause und geraten zufällig in die Kirchweih des Ortes.
Leider verkalkulieren wir uns bei der Rückkehr auf die Landstraße, wir wollen nämlich Höhenmeter einsparen, was uns auch gelingt. Bezahlen müssen wir unsere Bequemlichkeit aber mit einer ca. 2 km langen Schiebestrecke auf einem felsigen Wanderweg, der in unserer App als Straße gekennzeichnet ist. Nebenbei bemerkt, es hat heute nur 34 °C.
In Sombrerete (Pueblo magico) verweilen wir 2 Tage, weil bei Michel leichte Knieschmerzen aufflammen, oh weh, nicht schon wieder! Na gut, stellen wir eben einen neuen Blog online und bummeln durch das Städtchen:
Formel 1 – Profil eines Lastwagens
praktische Begrünung am Straßenrand
San Francisco y Tercera Orden
Parroquia San Juan Bautista
Um nach Fresnillo zu kommen, müssen wir 106 km und 700 Höhenmeter bewältigen. Das klappt ganz gut, obwohl kurz vor Ankunft eine von Michels Speichen am Hinterrad reißt. Wir belohnen uns abends mit einem Sushi-Gelage: 3x Tempura mit Huhn, 1x Californiaroll (12 pieces), 1x Lachsrolle (12 pieces), und 100g Krabbensalat … voll lecker für nur 10 € … und weil wir so hungrig waren, haben wir ganz vergessen, ein Foto davon zu machen!
In Zacatecas (Pueblo magico) erwarten uns bereits Sandra und Pancho, unsere Warmshowerhosts, doch vorher heißt es noch strampeln.
Ganze Kakteenwälder säumen zu Beginn unseren Weg.
Claudia wird zur Abwechslung mal von Rückenschmerzen geplagt – da erweist sich dieser geteerte Seitenstreifen als wirklich gute Rückenübungsunterlage.
Während der Mittagspause (Schaffleisch und geniale Spareribs) fallen wir wieder auf wie die bunten Hunde, bleich und groß wie wir sind, samt unserem ungewöhnlichen Transportmittel. Die Mexikaner finden uns immer ganz spannend, weil wir uns in die einheimischen Garküchen trauen. Sie helfen uns gerne mit der Erklärung der Speisen, fragen nach dem “woher”, “wohin”, der Familie und nehmen wohlwollend zur Kenntnis, dass wir uns sehr bemühen, spanisch mit ihnen zu sprechen.
Dieser kleine Chico sitzt schon mal mit Hilfe seines Opas Probe!
Die Einfahrt nach Zacatecas (ca. 130.000 Einwohner) erweist sich als ungewohnt verkehrsreich und sehr hügelig. Als wir endlich den höchsten Punkt erreicht haben, freuen wir uns auf die Abfahrt zu unseren Gastgebern, werden aber herb enttäuscht, weil sie hier ein mörderisches Kopfsteinpflaster haben und eigentlich bergab schieben angesagt wäre.
Unsere Hosts wohnen zentral in der Altstadt, besser geht es gar nicht. Wir residieren in einem kleinen Wolkenschlösschen-Zimmer auf dem Dach des 3-stöckigen Hauses und haben von hier oben einen herrlichen Überblick über Zacatecas. Kochen ist auch nicht angesagt, es gibt Reis und Wokgemüse.
Am nächsten Morgen bereiten uns Sandra und Pancho ein fulminantes Frühstück (Eier, Quesadillas, Guacamole, Obst, Joghurt, Tamales) und wir bekommen viele Sightseeing – Tipps für unseren Tag:
Alameda-Park
Besuch im Museum “Mina El Eden”
Sicherheit geht vor!
Sollen hier die Helme vor Parasiten geschützt werden oder wir vor den Parasiten ???
diverse Mineralien
200 m tiefer See in der Mine
Zacatecas ist eine faszinierende Stadt, wir können uns gar nicht satt sehen und schießen Fotos ohne Ende, hier ein paar Eindrücke aus dem Stadtleben:
Wasserlieferant, eine Flasche fasst 20 Liter und kostet ca. 1 Euro
Catedral
Gottseidank gibt es bei uns VDE-Vorschriften
“Vocho” so heißt der Käfer in Mexiko
Siesta
Parque Sierra de Alica mit Aquädukt
Die ehemalige Stierkampfarena ist zum “Quinta Real Hotel” umgebaut worden.
Vernetzung
Eigentlich hätten wir gerne die “Teleférico Bufa”, die Seilbahn auf den Aussichthügel Bufa genutzt, aber leider werden gerade die Seile erneuert und wir müssen uns zu Fuß die steilen Gassen hinauf quälen.
Aber der Aufstieg hat sich voll gelohnt!
Als Claudia ein Aussichtsfoto auf Facebook postet, meldet sich unser Reiseradlerfreund Jan aus Itzehoe und wir erfahren, dass auch er vor 1 Jahr mehrere Tage bei Sandra und Pancho gewohnt hat!
Sonnenuntergang
Ausblick von “unserem Dach”
Abends sind wir mit Raymundo, einem Freund unserer Gastgeber zum Enchilada-Essen verabredet und spazieren durch die illuminierte Stadt.
Am 4. Tag packen wir unsere 7 Sachen und ziehen los, aber nicht wie ursprünglich gedacht direkt Richtung Mexiko-City, sondern in die Sierra Gorda, wo wir uns einige Naturschönheiten ansehen wollen. Diese Tipps stammen von Pancho, der die Gegend sehr gut kennt. Wir wären glatt daran vorbei gefahren und wer uns kennt, weiß, dass wir uns lieber in der Natur als in Städten aufhalten.
Hola Sandra y Pancho (Obama)! Muchas, muchas gracias, ustedes están anfitriónes muy amable! Gracias para les invitatión, hospidalidad y les informatiónes de lugares turisticos en la Sierra Gorda!
Pancho geleitet uns noch mit seinem Klapprad aus der Altstadt und zeigt uns das Postamt (endlich senden wir die ausgedruckten Fotos an Coco). Im nächsten Ort klappern wir – wie auch in Zacatecas schon vergeblich – 3 weitere Radläden nach einer Ersatzspeiche für die Rohloffnabenschaltung ab. Sie hat eine sehr spezielle Länge und entspricht wohl nicht dem internationalen Standard.
Nach so viel Stadtleben genießen wir zwei Tage hintereinander unser abendliches Camp in der Natur …
… bis wir morgens von tausenden kleiner Mücken genervt schnellsten von dannen ziehen – 10 Mücken im Tee – nein danke!
Hier können wir sogar zum 2. Mal unsere Hängematte benutzen – muy bien!
Am heutigen Palmsonntag sehen wir riesige Agaven …
… und erreichen auf diesem monströsen, schmutzigen, unbenutzten, und für uns ungewohnt zwischen den beiden Fahrspuren liegenden, Radweg San Luis Potosí.
Unser Gastgeber Iván wohnt ziemlich im Zentrum und arbeitet sowohl als freier Fotograf, als auch in einem Trek-Radladen. Er hat den Traum, ab Mai 2019 die Panamericana von Alaska nach Argentinien in Rekordzeit zu fahren und somit unter der Marke von 117 Tagen zu bleiben, die ebenfalls ein Radler aus San Luis Potosí aufgestellt hat.
http://www.radioformula.com.mx/notas.asp?Idn=612710&idFC=2016
Da waren wir gleich beim Thema und konnten ihm hoffentlich mit einigen Tipps weiterhelfen. Abends grillen wir auf dem Dach und fachsimpeln bis spät in die Nacht. Am nächsten Tag erstellen wir einen neuen Blog und besuchen Iván im Radladen, weil wir weiterhin auf der Suche nach einer Ersatzspeiche sind. Iván schenkt Michel gleich eine neue Klingel, begleitet uns zu einem weiteren Radladen und als es dort auch keine Speichen gibt, läuft er noch zu einem weiteren Geschäft. Stolz kommt Iván mit 5 Speichen zurück und schenkt sie uns ebenfalls, protestieren hilft nicht, wir dürfen ihm kein Geld dafür geben! Abends kochen wir gemeinsam lecker Fisch und beschließen, einen weiteren Tag zu bleiben, damit wir auch noch die Stadt besichtigen können:
Aussichtslos … da gehen wir lieber zu Fuß!
Wir lieben die lila Farbenpracht der “Jacarandas”.
Catedral Metropolitana de San Luis Rey
“Semana Santa” – Karwoche in Mexiko
Wandgemälde im Palacio de Gobierno de San Luis Potosí
leckere Abkühlung
… endlich mal ein treffendes Design!
falsche Blumenpracht
knapp 1-jährige Schildkröte
Wieder einmal fällt es uns sehr schwer, von einem liebgewordenen Gastgeber Abschied zu nehmen. Ich schenke Iván meinen Glücksbringer, den ich von Coco bekommen habe – für sein Vorhaben benötigt er jede Menge Glück und Durchhaltevermögen!
¡Hola Iván! It was so nice to stay a few days with you, we really had a great time together! Thank you so much for your advice, help and your gifts to us. We hope all the best for your dream, hopefully it will come true! Que le vaya bien, nos vemos!
Nach 2 Tagen erreichen wir unser erstes “Naturhighlight” in der Sierra Gorda – wir fahren ja nicht direkt in die Hauptstadt, sondern nehmen einen größeren Umweg in Kauf. Iván hat uns schon vorgewarnt, dass in der “Semana Santa” reger Osterverkehr herrschen würde …
… und so freuen wir uns an der “Laguna de la Media Luna”, dass wir mit unseren Rädern alle überholen können.
Das nützt uns aber auch nichts, denn an diesem überfüllten Ort wollen wir nicht bleiben – die Lagune haben wir nie gesehen. Wir übernachten am Stauende auf einem netten, überraschenderweise nicht überfüllten Campingplatz. Am nächsten Morgen sehen wir uns im naheliegenden Dorf mit den Jungs …
die Osterprozession an.
Weiter geht`s nach Tamasopo, zur “Puente de Dios”. Eine erfrischende, 20 km lange Abfahrt endet in einem 20%-igen Anstieg zum Campingplatz. Immerhin erfreuen wir uns eine halbe Stunde an unserem einsamen Zeltplätzchen, bis sich eine mexikanische Großfamilie (20 Personen) um uns herum platziert. Dem nicht genug, freundlich grinsend feiern sie bis spät in die Nacht und ihre transportable Musikbox bläst uns nervtötende Bandamusik entgegen.
https://m.youtube.com/watch?v=g-piIRjtQuc
wunderbare einsame Natur …
… aber nur früh um 7:30 Uhr!
Genervt vom Osterrummel brechen wir unser Zelt ab und folgen einem wunderschönen Tal.
idyllischer Flußlauf
Zuckerrohr (Caña) – Ernte
Michel-Suchbild
Um zum Wasserfall von Tamul zu gelangen, müssen wir noch 190 Höhenmeter und 5 km auf einer holprigen Gravelroad bergab. Der Weg nach unten hat sich aber richtig gelohnt, wir besuchen den Wasserfall sogar zweimal, einmal am Morgen und am späten Abend noch ein zweites Mal.
So steil müssen wir wieder hinauf …
… oben springen wir gleich in den Rio Gallinas.
Ganze 2 Nächte bleiben wir hier und werden früh von tropischen Vogelgesängen geweckt. Zum einen haben wir den Campingplatz für uns allein, zum anderen lassen wir die Karwoche vorbeiziehen, damit wir dem Touristenrummel entgehen können.
Die nächste Attraktion erwartet uns in der Nähe von Aquismón – die 512 m tiefe Schwalbenhöhle. Doch erst die Arbeit (eine steile Bergetappe bei schwülen 38°C) …
… dann das Vergnügen (abendlicher Stromausfall im Hotel bis Mitternacht).
Unser Wecker klingelt uns am nächsten Morgen um 4:00 Uhr aus dem Schlaf, denn der Bus soll uns um 5:00 Uhr zur Höhle bringen. Aber er kommt einfach nicht. Ein Taxifahrer lauert schon an der Ecke und bietet uns und 2 Mexikanerinnen die Tour für 300 Pesos/Person an – will aber 100 Pesos mehr als die Busfahrt kosten würde. Wir lehnen dankend ab und hoffen weiter auf den Bus. Schließlich kommt der Taxista nochmal auf uns zu und bietet uns die Fahrt für 200 Pesos/Person an, da sagen wir 4 nicht nein!
Schwein gehabt, die Busse waren Pickups, die die Passagiere zusammen gequetscht auf Holzbänken auf der Ladefläche transportierten – mexican style!
So viele Ornithologen vor Ort …
… und am Abgrund.
Dann steigen die Schwalben auf …
… und verlassen zu Tausenden ihre Höhle.
Wolkenfluß auf der Rückfahrt
Nach diesem “Umweg in die Natur” radeln wir in 8 Tagesetappen zur Hauptstadt (Tamazunchale – Acatipa – Tlanchinol – Molango – Metztítlan – Atotonilco el Grande – Pachuca de Soto – CDMX). Hierzu müssen wir die Gebirgskette der “Sierra Madre Oriental” überqueren:
Orangenlieferung für die Fabrik
Bananenverkauf am Straßenrand
blauer Morphofalter
In einer kleinen Gar-Küche sind wir mittags gefragte Gesprächspartner. Wir bestellen jeder 2 Tacos, bekommen aber außerdem eine Bohnensuppe und 5 Extra-Tacos zum Probieren hingestellt …
Urwaldfeeling
Im Pueblo Acatipa fragen wir nach Unterkunft und dürfen in der Gemeindehalle nächtigen, was sich im Dorf natürlich schnell herumspricht und wir werden gefühlt von der ganzen Einwohnerschaft begutachtet…
… Hundegekläff und Musik bis ultimo inklusive. Mexiko eben.
Beim Start am nächsten Morgen erleben wir Blütenpracht…
und tolle Aussichten – und müssen nur noch 900 Höhenmeter bewältigen!
In Tlanchinol fällt die ganze Nacht der Strom aus, glücklicherweise haben wir ja unsere tollen Fenixlampen! Die Wahnsinns – Chinaböller, die die ganze Nacht explodieren gehören hier zu den Osterprozessionen und -feierlichkeiten. Wir denken, es herrscht Krieg.
Nebelfahrt auf 1500 m Höhe …
… später zieht die Feuchtigkeit die Bergflanken hoch.
Relativ ausgepowert erreichen wir ein Hotel in …
… und sind zu kaputt, um nochmals 200 Höhenmeter zur Lagune ab- und aufzusteigen, schade!
Dieses stylische Hotelzimmer bekommen wir am nächsten Abend für sage und schreibe 200 Pesos (8.-€). Interessanterweise ist das Bier, das wir im Hotel kaufen können, auch noch 3 Pesos billiger als in den Lädchen am Plaza ringsum (in Deutschland unvorstellbar!).
Das nachfolgende Motto nehmen wir uns schon auf unserer ganzen Reise zu Herzen – “Radle heute und erhole dich morgen”.
Wieder einmal folgen wir einem wunderschönen Flusstal, in dem die Landwirtschaft blüht. Leider wird die harte Plackerei der Bauern und Hilfsarbeiter nicht entsprechend belohnt, wir sehen viele ganz ärmliche Behausungen am Straßenrand.
Technik alt und neu dicht nebeneinander.
Bewässerungssystem
Diese Häuser schauen aus wie aus Holz gemacht, sind aber tatsächlich aus Steinen und gehören zu einer touristischen Wohnanlage.
Einen Bolzplatz gibt es hier auch.
Blick zurück in das Tal von Metztitlán
Atemlos auf 2840 m Höhe, unserem bisher höchsten Pass, den wir mit dem Rad erklommen haben!!
Auf der Abfahrt haben wir einen tollen Blick auf Pachuca de Soto, wo wir bei unserem Warmshowerhost Luis und seiner Mutter Lety unterkommen.
Luis ist studierter Soziologe und erforscht die indigenen Kulturen Mexikos und ihre Tänze. Am Abend führt er uns in die Stadt, wo wir Pastes (gefüllte Blätterteigpasteten) probieren, die von den Briten eingeführt wurden. Danach kosten wir noch Pulque (prähispanisches, fermentiertes Getränk aus den vergorenen Schleimstoffen der Agave), welches unserem Federweißen ähnelt. Luis startet im September mit seiner Freundin zur Radtour nach Argentinien, vielleicht sehen wir uns ja “on the road”!
Eindrücke aus Pachuca:
ohne Worte
Rad- und Fußgängerwege
Schön bunt gestaltet, laut Luis aber ein gefährliches Viertel.
¡Hola Luis y Lety! Gracias para ustedes hospidalidad y las muchas buenas conversaciones. Talvez nos vemos en Alemania o en Ushuaia, que les vaya bien!
Abschiedsfoto mit Mama Lety
So, heute radeln wir ins Herz von Mexiko-City und sind mehr als gespannt, was uns dort erwartet!
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Wow, eindrucksvolle Fotos und ebensolche Menschen.
Erinnert mich etwas wehmütig an meine Travellerzeit in Asien.
Genießt die Zeit, danke für die vielen schönen Bilder.
Hallo Werner,
vielen Dank für deine Rückmeldung, es spornt uns natürlich an, wenn wir so ein positives Feedback bekommen! Ja, die meisten Menschen, die wir hier treffen sind einfach unglaublich …
lass es dir gut gehen, LG ClauMich
Hallo ihr beiden,
jetzt seit ihr ja schon ein ganzes Jahr unterwegs. Eure Beiträge sind immer wieder spannend und unterhaltsam. Weiterhin noch viel Spaß und passt auf euch auf!
Viele Grüße aus der schönsten Stadt!!
Hi Christian,
ja stimmt, in 3 Tagen feiern wir unseren 1.Geburtstag. Danke für die lieben Wünsche und liebe Grüße an alle Badmintonkollegen. Schönste Stadt? Bist du etwa schon wieder in Bamberg? 🙂
Hallo Claudia
Hallo Michael
Ihr seid jetzt schon ein ganzes Jahr unterwegs. Gratulation!!
Es scheint euch in Mexico sehr gut zu gefallen und wenn die Fotos nicht täuschen habt ihr auch wieder etwas an Gewicht zugelegt. Das mexicanische Essen ist ja auch sehr lecker und verführerisch.
Betreffend der Routenwahl habe auch ich die Erfahrung gemacht dass man im Gespräch mit den Leuten meistens auf die interessanten Feinheiten stösst und so das Land am besten kennenlernt.
P.S. Teleférico Bufa in Zapatecas. Bei meinem Besuch war die Seilbahn noch in Betrieb. Ich hatte von 2012 – 2016 zwei grosse Projekte in Mexico und war verschiedene Male in Mexico. Die Mexicaner sind ja sehr freundliche Leute. Man muss sich nur als Europäer und nicht als Gringos zu erkennen geben.
Weiterhin viel Spass und Motivation auch wenn es einmal heiss werden sollte, wenn es wieder einmal aufwärts geht, wenn die Strasse zum Schotterweg wird.
Grüsse Erwin.
Hallo, Erwin
schön wieder von dir zu hören. Ist ja doch schon eine ganze Weile her, dass wir uns unterwegs getroffen haben. Wie du schon schreibst, ist es immer wieder erstaunlich, wie die Mexikaner reagieren, wenn du erzählst, dass du aus Deutschland kommst. Sofort heißen sie dich in Mexiko willkommen und sie sind wie ausgewechselt, nachdem sie merken, dass du kein Gringo bist 🙂 Dein letzter Satz beschreibt übrigens genau unseren gestrigen Tag, wir hatten 43 Grad, es ging aufwärts und die Straße wurde zum Schotterweg.
Wir hoffen, wir treffen dich eines Tages irgendwo in der Welt noch einmal.
LG Claudia und Michel
Hallo Claudia und ……Michel
(unbekannter Weise)
Tolle Bilder, toller Bericht!
Ich lese alles immer mit so großer Begeisterung!
1 Jahr… fast unglaublich!
Have fun and take care!
LG Vera
Hallo Vera,
ein Jahr – es ist so unglaublich schnell vergangen, Wahnsinn! Manchmal können wir es auch nicht so ganz glauben, aber es stimmt: 1 Jahr on the bike … 15.000km und so viele Erlebnisse, dass es manchmal schon schwierig wird, sich an gewisse Orte oder Ereignisse zu erinnern. Genial, so viele liebe, tolle und hilfsbereite Menschen zu treffen!
Wir radeln auf jeden Fall erst einmal weiter, haben ja noch so einiges vor. Schön, dass so viele Menschen Anteil nehmen, an dem, was wir machen und mit uns “reisen”. Wünschen dir eine gute Zeit, glG ClauMich