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Mexiko – 6

Unser Hauptstadt – Spezial: CD Mexico – (Ausflug Nevado de Toluca) – CD Mexico

Wir verlassen Pachuca an einem Samstag und fahren auf der Autobahn weit nach Mexiko-City hinein. Als immer öfter neue Fahrspuren von rechts dazu stoßen und es immer gefährlicher wird, wieder zurück zum rechten Seitenrand zu kommen, erstellen wir uns eine Route auf Nebenstraßen. Sofort wird es geruhsamer, wegem dem maladen Straßenzustand aber auch holpriger. Im Zentrum gibt es jede Menge autofreier Radwege und so gelangen wir doch unerwartet mühelos in die Stadtmitte zu unserem Host. Wir wohnen im 6. Stock dieses Wohnkomplexes …

… und machen uns erst einmal mit den Erdbeben-Sicherheitsvorschriften vertraut.

Dann sind wir gleich mittendrin: Alfonso und Ana samt Tochter Delaia und Sohn Karim bekommen Besuch von Alfonsos Bruder Manuel und Freundin Sara. Zum Abendessen gibt’s Tacos al pastor und Mojitos … wir kommen recht spät ins Bett!

Am Sonntag erhalten wir auf dem Familienausflug zu einem “organic-market” einen zweiten Eindruck von der 9 Millionenstadt:

CDMX steht für “Ciudad de Mexico”.

Diensträder vor einem Polizeirevier

Schwitzhütte …

… und Café im Nachbarschaftsgarten.

Straßenkehrer

Gebrutzelt wird meist am Straßenrand …

… auch im nobleren Restaurant.

interessantes Plakat

Sonntags ist ein Teil der Innenstadt zeitweise für Autos gesperrt – sehr nachahmenswert!

Schlaraffenland

Palacio de Bellas Artes

Indigene Tänzer am Zócalo …

… ziehen alle Blicke auf sich!

traditionelle Medizin?

Endlich mal ein Foto vor’m “Oxxo”=die Versorgungsstation an nahezu jeder Straßenecke für Kaffee, Plätzchen, Chips, Nussriegel, Kaugummis, Bonbons, Bankgeschäfte und …

… “chela” (Bier) für’s Abendbrot, denn Ana kocht Tacos mit Bohnenbrei, Schinken und Omelette.

Am dritten Vormittag müssen wir ins “Büro”: weiter Homepage schreiben, eine Telefonabrechnung reklamieren, online einen Mietwagen buchen, neue Visitenkarten ausdrucken und die Schadensmeldung der ADAC-Krankenversicherung für Claudias Kniebehandlung ausfüllen.

Gegen Mittag treffen wir uns mit Ricardo (den wir in der Kupferschlucht kennengelernt hatten) in dem Postamt, welches unser neues Zelt aufbewahrt. Eine lange Geschichte … hier die Kurzversion:

altes Zelt kaputt … Michel ordert neues Vaude-Zelt online aus Spanien … Ricardo wird Sendungsempfänger sein … Auslieferung schlägt fehl … Päckchen wurde ausgehändigt, bloß niemand weiß an wen … endlose, erfolglose Onlinesuche nach dem Paket … viele Emails mit Ricardo auf spanisch, verstehen wir immer alles richtig? … dann Hilfe von Luis (Warmshowerhost in Pachuca) : dessen Freund arbeitet bei der Post, er findet die Poststation, wo unser Zelt gerade noch 2 Tage gelagert wird, bevor es retour nach Spanien geht … oh nein! … Ricardo: bitte, bitte hole es rechtzeitig ab! … Ricardo müsste am Postamt Zollgebühr (70 €) nachzahlen, hat nicht genügend Geld dabei, erreicht aber, dass das Zelt noch weitere 5 Tage gelagert wird … bis wir auch in Mexico-City sind … und lange Rede kurzer Sinn, hier seht ihr …

2 überglückliche Postempfänger !!!

Auf dem Heimweg wollen wir unbedingt ein Foto von oben auf die Stadt schießen und marschieren deswegen mitsamt dem Zelt zum “Monumento a la Revolution” …

… um auf dessen Aussichtsplattform zu gelangen. Achtung: Mexiko live (unsinnige Vorschriften, die niemand versteht, sonst hält sich auch niemand an irgendwelche Vorschriften – v.a. im Straßenverkehr): als wir an der Kasse unser Zelt und den Rucksack abgeben müssen (aber natürlich den Foto plus 2 Objektive rausholen) weist uns die zuständige Señora darauf hin, dass nur ein Fotoapparat zugelassen ist, zusätzliche Objektive dürfen bei einem Eintrittspreis von immerhin 140 Pesos leider nicht mit auf die Plattform … dann fordern wir eben unsere Eintrittsgelder zurück!

Am Abend führen wir Ricardo und seine Freundin Selene als Entschädigung für den “Paketstress” zum Essen aus und verbringen einen schönen, “anstrengenden spanischen” Abend mit den beiden! Muchas, muchas gracias por tu ayuda y lamentamos que tengan tanto estrés debido a eso!

Es wurde recht spät mit den beiden und so quälen wir uns früh aus dem Bett, um für unseren Vulkanausflug zu packen und den Mietwagen abzuholen. Als wir bei Alamo aufkreuzen, erwartet uns jedoch eine unschöne Überraschung – sie haben keinen Wagen für uns! Allerdings hat Michel den Wagen erst für den nächsten Tag gebucht … also selber schuld!

Zeit, um neue Schuhe für Michel zu suchen und weitere Entdeckungen zu machen:

In der U-Bahn gibt es wie im Bus spezielle Sitzbereiche für Frauen und Kinder!

Am “Paseo de la Reforma” stehen die Hochhäuser …

… wirklich sehr fotogen herum.

Kathedrale am Zócalo

Templo Mayor

 

Am 5. Tag geht’s jetzt aber wirklich zum Vulkan! Wir holen das Auto ab und Michel lässt mich bei Alfonso um’s Eck aussteigen, während ich schnell das Gepäck mit Ana nach unten trage. Als wir nach 5 Minuten vor dem Ausgang stehen, kommt Michel jedoch einfach nicht …

Michel: ja, ich lasse Claudia also in der Parallelstraße schnell aussteigen und warte noch ein, zwei Minuten, weil wir vor dem Haus von Alfonso nicht parken dürfen. Gerade als ich losfahren will, hält neben mir ein Polizeitruck, 3 Typen steigen aus und einer befestigt als erstes eine Parkkralle an meinem Auto. Dann werden meine Papiere kontrolliert und ich erfahre, dass ich 1045 Pesos (ca. 42 Euro) zahlen soll, für 2 Minuten Halten!!! Alles Lamentieren hilft nichts, die Polizisten bleiben hart und zähneknirschend zahle ich, allerdings nur 1000 Pesos, und die soll ich in ein zusammengefaltetes Papier stecken. Korrupte Polizei, stecken die Kohle selber ein. Gott sei Dank trifft es aber nicht nur die “Ausländer”, sondern auch Einheimische und sogar Taxifahrer, wie wir anderntags mit ein bisschen Schadenfreude feststellen können.

Mit der “Kralle” ist schnell Geld verdient!

Immer noch wütend und verärgert ob der Abzocke brauchen wir gefühlt 3 Stunden, um aus Mexico-City rauszukommen. Der Verkehr ist einfach Wahnsinn. Aber als wir dann von weitem schon unser Ziel erkennen, beruhigen wir uns langsam.

Der Vulkan Nevado de Toluca

Auf einer für Mietwagen eigentlichen “verbotenen” Schotterpiste fahren wir bis zum Fuße des Vulkans. Oben angekommen bezahlen wir den Campingplatz und kommen schon beim Zeltaufbau ganz schön außer Atem.

Aussicht von unserem Basiscamp (4150m)

unser neues Zelt

Regen zieht auf und bringt uns einen …

… wunderschönen “arco iris”!

In knapp 4200m Höhe ist die Luft doch merklich dünner … als wir einschlafen wollen, haben wir im Moment des Wegnickens eine Art “Atemapnoe”. Wir wachen nach Luft schnappend auf und gieren die nächsten Atemzüge richtig nach Sauerstoff. Kein sehr angenehmes Gefühl! Irgendwann hat es dann geklappt mit dem Schlafen …

Nach dieser “atemlosen” Nacht klopfen wir ein bisschen Eis vom Zelt, frühstücken und wollen auf den Gipfel des Nevado de Toluca (4680m). Stück für Stück, immer mit Atempausen, es ist ganz schön anstrengend. Auf 4510m Höhe geht’s für uns nicht mehr weiter, die Kletterei wäre von dieser Gratseite zu gefährlich, wir brechen hier ab, genießen aber trotzdem “unseren” Gipfel.

Vis-à-vis

Die Kraterseen “Del Sol” und “La Luna” (v.l.).

Zwischen Himmel …

… und Erde!

Abstieg

… auch hier blüht es noch!

im Krater

Beim Abstieg machen wir noch die Runde um den See “Del Sol” und erreichen beide mit ziemlichen Kopfschmerzen unser Basislager. Ist das der erste Anflug einer Höhenkrankheit? Michel räumt das Zelt wieder ein und kocht, Claudia ist doch ziemlich angeschlagen. Um 9 liegen wir im Zelt und kämpfen wieder mit unserer Apnoe.

Am nächsten Tag fahren wir, wieder in dichtem Verkehr, zurück nach Mexico City und geben als erstes das Auto bei der Verleihfirma ab. Mit der Metro wollen wir zurück zu unserem Warmshowerhost Alfonso fahren und quetschen uns in die übervolle Bahn. Und hier wartet schon das nächste Malheur auf uns …

Michel wird der Geldbeutel mit allen Kreditkarten, Geld, Ausweis, Führerschein usw. aus seiner Hose geklaut! Und glaubt mir, man merkt es nicht! Ich habe immer gedacht, mir passiert das nie, aber trotz mehrfacher Vorwarnung war ich einfach zu gutgläubig. Gott sei Dank merken wir es sofort nach dem Aussteigen und wir wollen per Skype die Karten über die Notrufnummer +49 116116 sperren lassen. Leider funktioniert diese Nummer aber per Internettelefonie nicht und so verlieren wir weitere wichtige Minuten!

*Wir lernen, falls man im Ausland nichts über die obige Nummer ausrichten kann, gibt es alternativ die +49 304050 4050*.

Deren Mitarbeiter teilt uns mit, dass von jeder Karte bereits schon ca. 150 Euro abgehoben wurden. Uns ist zwar schleierhaft, wie das ohne die dazugehörige PIN-Nummer funktionieren kann, aber es hat wohl in einem “Oxxo” geklappt. Das Beste aber ist, wir ärgern uns jetzt nicht mehr über die Abzocke mit der Parkkralle, denn jetzt wäre das Geld auch weg gewesen.

Also wieder “ins Büro” und all’ den nachfolgenden Bürokratiewahn erledigen: Personalausweis als gestohlen melden, neue Kreditkarten bestellen, Umsatzreklamationen ausfüllen etc.

Abends kochen wir Hähnchencurry für unsere Gastfamilie und deren Gäste. War dann doch noch ein recht lustiger und geselliger Abend …

Die nächsten 2 Tage verbringen wir mit Schuhsuche für Michel und weiterem Sightseeing:

Fahrradtour(isten)

“Ladenzeile” auf dem Gehweg

Sonntags im Zentrum/ Nähe Zócalo

Der Palacio Nacional ist Sitz der Mexikanischen Regierung.

Innenhof des Nationalpalasts

Google-Translator 🙂

Eines der berühmten Murales (Wandbilder) von Diego Riviera, die er zwischen 1929 – 1951 im Nationalpalast zur Geschichte Mexikos erschuf.

An unserem 10. und letzten Tag bei Alfonso fahren wir mit Metro (wir nutzen sie freilich noch!) und Bus nach Teotihuacán. Das ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Nordamerikas und UNESCO Weltkulturerbe und bekannt für ihre Stufentempel.
“Zwischen 100 und 650 nach Christus war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte sie möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner. Damit war sie zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Ab etwa 650 schwand ihr Einfluss, bis sie um 750 aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde.” (s. Wikipedia – https://de.m.wikipedia.org/wiki/Teotihuac%C3%A1n )

Templo del Quetzalcoatl

Die “Pirámide de Sol” ist die drittgrößte Pyramide der Welt und 69m hoch.

neue Schuhe on top!

Blick von der “Pirámide de La Luna” auf die “Straße der Toten” und die Sonnenpyramide.

Hola Alfonso, Ana, Delaia y Karim! Muchas muchas gracias por su hospitalidad, por diez días en La Ciudad y por su ayuda con todo! Deseamos que nos veamos en las bicis y tu sueño se hace realidad! Están en nuestros corazones! Que les vaya muy bien!

(von rechts: Alfonso, Karim, Ana, Delaia, Manuel, Claudia, Sara, Michel)

Alfonso hat noch eine Überraschung für uns, er hat den Hausmeister dazu gebracht, uns auf’s Dach zu lassen! Fenomenal – muchas gracias!

Am nächsten Morgen verlassen wir die Hauptstadt und kämpfen mit den “Collectivos”, den 9-sitzigen Kleinbussen verbissen um das Vorwärtskommen auf der rechten Spur. Kein Spaß! Dann führt uns unsere Route wieder in die Natur – endlich!

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2 Gedanken zu „Mexiko – 6

  1. Teotihuacán – da werden Erinnerungen wach. 1989! Letzter Tag vor dem Heimflug. Nach 4 Wochen kein Geld mehr. Mein damaliger Freund hat seine Uhr versetzt, damit wir am nächsten Tag zum Flughafen fahren konnten( und mir ein Armband gekauft :-))
    Liebe Grüße – freue mich immer über eure Berichte…

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