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Argentinien-1

Land #33: Grenzübergang Paso Sico/Las Barrancas – San Antonio de los Cobres – Campo Quijano – Salta – La Viña – Wildcamp km #43 – Cafayate – Santa Maria – Wildcamp Doña Blanca – Belén – Salicas – Wildcamp – Chilecito – Wildcamp Mirador – Guandacol – CP Los Cauquenas – San José de Jáchal – Wildcamp km #3517 – San Juan – Wildcamp km #3391 – Mendoza – El Salto – Mendoza

 

Bienvenidos a Argentina!
Die geographische Grenze zu Chile ist nur durch einige Schilder gekennzeichnet, die lapidar mitteilen, dass die Grenzstation in 11 km Entfernung in “Las Barrancas” liegt. Markant hingegen ist der abrupte Übergang von feinem chilenischen Asphalt zur argentinischen “Schotter-Sand-Wellblech-Piste”. Wir sind heilfroh, dass uns ein kräftiger Rückenwind leicht bergab vorantreibt. An der Grenzstation werden wir freundlich empfangen und neugierig ausgefragt – ist ja sonst auch nichts anderes los hier.

Im Gebäude passieren wir 3 Schalter: am ersten erhalten wir den chilenischen Ausreisestempel, am zweiten, dem chilenischen Zoll, geben wir unsere “Radbescheinigung” zurück. Der Zöllner kontrolliert dann gemeinsam mit uns vor dem Gebäude, ob wir tatsächlich “unsere” Räder ausführen. Bürokratischer als in Deutschland. Witzig. Am dritten Schalter schreibt uns der argentinische Beamte 90 Tage Aufenthalt für Argentinien in den Reisepass.

Danach führt uns ein netter Grenzsoldat in unsere heutige Unterkunft.

Als wir am Morgen aus dem Küchenfenster schauen, können wir diesen Fuchs beim Wasser trinken beobachten.

Wir erbitten von den Grenzbeamten ein wenig Wasser und setzen unseren Ritt auf der Sandpiste fort. Zunächst kommen wir auch flott voran.

Wir sind umgeben von Bergen und Salaren …

… und jeder Menge Staub!

Etwa 18 km vor Olacapato, unserem angedachten ersten Zielort, wird die Fahrbahn so sandig, dass wir nur sehr schwer voran kommen. Oft bleiben wir stecken und müssen unsere schweren Räder über kurze Passagen schieben – sehr ermüdend und völlig ätzend. OK. – müssen wohl trampen. Nee, wir wollen trampen!
Als erstes hält ein Schweizer Pärchen, sie würden uns mitnehmen, haben aber Motorprobleme und bekommen ihre Laderaumabdeckung von ihrem Pickup nicht auf. Der nächste Wagen hält zwar, ist aber zu klein. Dann – schwuppdiwupp – sitzen wir im Pickup von Nino und unsere Räder sind auf der Ladefläche verstaut. Ein netter Typ, interessante Unterhaltung und das Beste: er fährt uns bis zum Ende unserer 2. angedachten Schotterpisten-Etappe. Genial. Unterwegs treffen wir auf die Schweizer, sie stehen mit überhitztem, leerem Kühler am Straßenrand und können nicht weiter. Wir Radler können als einzige mit Leitungswasser dienen und sie können auffüllen und weiter fahren. Nino folgt ihnen zur Sicherheit,  

bis wir nach 1 Stunde in San Antonio de los Cobres angekommen sind, wo die 135 km lange Staubpiste endlich endet!

Uns empfiehlt er ein günstiges Hostal und hilft Michel bei der Preisverhandlung. Wir essen dort auch noch gemeinsam zu Abend und dann hebt Nino sogar extra noch argentinische Pesos bei seiner Bank ab, die er gegen 70 US-$ von uns tauscht. Was für eine Hilfsbereitschaft!

Nino, muchas gracias por todo de tu ayuda, eres un gran tesoro!

Nach einem Ruhetag in San Antonio nehmen wir die nächsten 400 Hm zum Abra Blanca (4.100 msnm) fast wie im Flug. Ab dort geht es 50 km genial bergab!
Zu früh gefreut! Leider dreht der Wind während unserer Mittagspause und wir müssen richtig strampeln, um bergab überhaupt vorwärts zu kommen. So wird die 134 km lange Tagesetappe doch nicht so locker, wie gedacht. Wir beißen uns durch und erfreuen uns an unserer Umgebung:

Die Esel haben mehr Angst vor Radlern als vor den LKW’s. Witzig, dass sie in ihren Ohren die gleichen Quasten tragen wie die Lamas und Alpakas, damit sie von ihren Besitzern zugeordnet werden können.

Friedhof bei Santa Rosa de Tastil

knalliger Grabschmuck

“Kakteenwälder”

Interessante Formen …

… und Farben!

Auch unsere Bahnlinie lässt sich wieder blicken!

In Salta, einer nördlichen Provinzhauptstadt, bekommen wir unser erstes argentinisches “Asado” …

.. und lernen das Nationalgericht “Empanadas” kennen. Es gibt sie in verschiedensten Variationen, gefüllt mit Käse, Hackfleisch und Zwiebeln, mit oder ohne Kartoffeln, frittiert oder aus dem Ofen. Lecker und (meistens) günstig!

# Catedral Basílica de Salta

# Iglesia Candelaria de la Viña

# Iglesia San Francisco

# Fassadendetail

# Kuppel

Guck mal … was Deutsches!

Innenstadt

Mumie

Im “Museo de Arqueología de Alta Montaña” werden 3 weitere, sehr gut erhaltene Kindermumien aufbewahrt, die 1999 auf dem 6.739 m hohen Vulkan Llullaillaco geborgen wurden. Die Kinder wurden in einem Inkaritual geopfert und knapp unterhalb des Gipfels auf 6.715 msnn bestattet, wo sie 500 Jahre überdauerten.
Die Mumie im Foto oben fiel zunächst Grabräubern in die Hände, was ihren schlechten Zustand erklärt.

https://www.argentina-excepcion.com/en/travel-guide/archeology-ethnology/maam-salta

Straßenmusikanten auf der Plaza 9 de Julio

Heute ist Landtagswahl. Die Wahllokale befinden sich wie bei uns in den Schulen.

In drei Etappen wollen wir das südlich gelegene Städtchen Cafayate erreichen und dabei das malerische Tal “Las Conchas” durchfahren.

“Besucht Deutschland!” fordert dieses Schild auf,

aber ein Blick auf das verschlafene Alemania reicht uns völlig!

Quebrada de Las Conchas

Kaffeepause

Ein Bächlein! Viele Flußläufe sind allerdings jetzt im Frühling ausgetrocknet,

dennoch sollte man nie die Kraft des Wassers unterschätzen!

“Anfiteatro”

Mirador Tres Cruces

Abends zelten wir gut versteckt,

aber mit Blick zur Ruta #40.

“El Sapo” (die Kröte)

Auf dem kurzen “Camino los Estratos” …

… entdecken wir farbige …

… und interessante Felsformationen.

Die Lamas haben leider unsere Abfalltüte entdeckt, die am Lenker hing und aufgeknabbert. Müll aufsammeln ist angesagt!

Weiter geht’s!

Fast wie im Grand Canyon.

“Die Fenster” steht auf dem Schild,

wir entdecken nur eines!

Auf einmal endet das Tal und wir gelangen in eine weite Ebene.

1# Weinbau

2# Weinbau

3# Weinbau

Nach soviel Wein braucht der Michel erst mal ein kühles Bier! Cool, die 1-Liter-Flaschen werden in einem extra angepassten Styroporbehälter gereicht. Ist zwar nicht ganz so stilvoll, hält aber lange kühl.

In Cafayate lässt er sein Tretlager für 5,-€ reparieren, es hält dann auch ganze 200 km, bevor wieder komische Knackgeräusche auftreten.

Die Wanderung zu einem Wasserfall …

… endet vorzeitig …

… in diesem kühlen Planschbecken!

Blick auf Cafayate, seine Weinbauebene und das im Hintergrund liegende Tal “Las Conchas”.

Nest im Dornenstrauch

Lautstark krächzen diese Gesellen uns nach.

“Difunta Correa” ist die Schutzheilige der Reisenden in Argentinien.

Wir haben die kleinen, rot geschmückten Schreine ihr zu Ehren schon tausendfach am Straßenrand gesehen und uns stets gewundert, wozu sie dienen.

Die Legende besagt, dass eine Frau auf der Suche nach ihrem Mann in der Wüste verdurstete, während ihr Baby an ihrer Brust überlebte.
Deshalb hinterlassen die Gläubigen gefüllte Wasserflaschen an den Schreinen.

“Pachamama” (Erdmutter) in Santa Maria

Bei 35°C sind wir dankbar für jedes schattige Plätzchen.

1# Reisebekanntschaften: Manuel + Matias aus Buenos Aires/Tucuman v.l.

2# Reisebekanntschaften: die österreichischen Motorradfahrer Hubert + Staller, äh Günther v.l.

180° plus …

… 180° ergeben unendlich viel Nix um uns herum!

Bei Doña Blanca …

… dürfen wir zelten und erfreuen uns an ihrem kalten Bier!

Beim Mittagessen wird Michel mal wieder über die Räder und sonstiges ausgefragt. Habt ihr nur einen Gang?

Wir freuen uns auf unseren Warmshowerhost in Belén,

dieser ist aber sehr seltsam und pingelig. Das wird nichts mit uns und somit packen wir nach 5 Minuten unsere sieben Sachen und suchen uns eine Hospedaje. Kluge Entscheidung, denn Michel erwischt eine Magendarmverstimmung! Während unseres mehrtägigen Aufenthaltes im Ort verfeinern wir unsere Methode, an kostenloses Bargeld zu kommen: wir gehen tanken! Geht ganz einfach: wir fragen den Tankwart und die Kunden, ob wir ihre Benzinrechnung mit unserer Kreditkarte bezahlen können – so kommen wir an frische Pesos!

Dachtank auf argentinisch!

Nach 5 Tagen geht’s endlich weiter, es sind nur noch 4.060 Kilometer bis nach Ushuaia!

Heute sieht es schwer …

… nach Regen aus,

aber der Himmel hat ein Einsehen mit uns!

Zeltplatz inmitten gefährlicher Pflanzen!

1# Stacheln

2# Stacheln

3# Stacheln

Vom “Cristo del Portezuelo” …

… blicken wir auf das Städtchen Chilecito.

Blütenpracht …

… von Michel …

… extra …

für seinen Freund Manni fotografiert!

Mit Niklas und seiner Freundin …

… schrauben wir uns über diesen kleinen Pass (2.040 m) hoch.

Wir zelten kurz nach der Passhöhe in einer idyllischen Schlucht mit einem erfrischendem Bächlein.

Leider waren unsere Vorgänger nicht besonders reinlich – wir haben deshalb kurzerhand einen Teil von ihrem Müll eingesammelt!

Rio Bermejo

Professor (Lehrer) Mario Dias, auf seinem Grundstück dürfen wir zelten.

Am nächsten Morgen treffen wir auf die organisierte Radreisegruppe von “Bikedreams”.

https://www.bike-dreams.com/BD/EN/Home.php

Die geführte, 5 monatige Fahrradtour führt von Quito (Ecuador) 11.000 km nach Ushuaia in Argentinien.

Mittags dürfen wir uns an ihrem sehr umfangreichen Lunchbuffet bedienen und kommen mit einigen Radfahrern ins Gespräch.

Robert, der Chef, lädt uns abends zum Dinner auf ihren Campingplatz ein, der auch auf unserem Weg liegt. Bevor wir das Etappenziel erreichen, müssen wir noch diesen fiesen, kleinen wunderbaren Anstieg bewältigen,

der uns in ein kleines Flußtal (Area Natural Protegida de la Ciénaga) führt.

Direkt neben einem kleinen Bach hat die Truppe auch schon ihr Camp bezogen.

Alles ist bestens organisiert: der 5-köpfigen Crew stehen zwei ehemalige deutsche Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung, um ihre 30 radelnden Gäste auf’s Beste zu umsorgen.

Anneken, die Köchin, ist bereits am zaubern.

Das 3 Gänge-Menü schmeckt voll lecker und wird stilgerecht auf den mitgeführten Biertischgarnituren gereicht!

Guillermo, der Kolumbianer im Bikedreamteam

Muchas Gracias amigos, estaba un placer conocerlos!

“El jefe” Robert und Mitarbeiter Yper v.r.

Stausee “Los Cauquenes” oberhalb unseres gestrigen Zeltplatzes.

Bist du nun ein Felsensittich oder nich?

San José de Jáchal ist nur insofern ein gutes Pflaster für uns, weil wir eine Nacht bei dem Arzt Ian unterkommen und bei einem netten Abendmahl wieder einmal diverse soziologische und politische Themen streifen. Hola Ian, Muchas gracias por tu hospitalidad!

Dummerweise hüpft Michels Handy bei der Heimfahrt vom Supermarkt aus seiner Lenkerhalterung und fällt  gemeinsam mit uns auf die Straße. Jetzt hat er schon wieder eine Spiderapp!

Buschcamp …

… mit herrlichem Sonnenuntergang! Fast wie bei Herr der Ringe.

Kurz vor Mendoza hält dieser nette Mensch mit seinem Auto und drückt uns ein kaltes Sprite in die Hand, es ist Marcelo, ein Mountainbiker aus der Stadt. Bienvenidos!

Im Casa de Cicilista haben wir sie endlich eingeholt! Wen? Na die französische Radfamilie mit ihren 2 kleinen Jungs, die schon seit San Pedro de Atacama (Chile) immer 1-2 Tage vor uns waren. Alle Einheimischen, die wir treffen, berichteten von den Franzosen (Martin & Luca v.l.).

Zusammen mit unserem Gastgeber Andrés grillen wir am Samstag auf dem kleinen Balkon typischerweise ein Asado!

Jefe de la parilla y del casa de ciclista : Andrés !

Ausflug mit dem CdC am Sonntag mit dem Bus ins Viertel “Chacras de Coria” (Renata, Belisario, Luca, Nathalie, Richard, Andrés v.l.)

Andrés ist wahnsinnig nett und gastfreundlich. Als wir mit unserem Wohnmobilkauf soweit sind, dass wir nach Punta Arenas zum Besichtigen und (hoffentlich) Kaufen fliegen wollen, brauchen wir natürlich wieder einen Aufbewahrungsplatz für unsere Räder und das Gepäck. Ganz zu schweigen davon, dass wir noch weitere 8 Tage Unterkunft benötigen bis zu unserem Flug. Wir fragen ihn also, ob das alles bei ihm möglich wäre.
Kein Problem, geht alles klar!
Aber wenn wir das Auto kaufen, möchte Andrés mit seinen Kids auf einen Ausflug mitgenommen werden.
Ist doch Ehrensache!

Plaza de la Independencia in Mendoza

Mendoza ist wie Lima in eine Wüste gebaut, bewegt man sich aber in der Stadt, meint man, man befindet sich in einem Wald. Insbesondere die vielen baumreichen Alleen haben es uns angetan! In allen Straßen der Stadt sind diese Alleen gepflanzt…

…und werden über ein ausgeklügeltes Kanalsystem mit Wasser versorgt.

Einige Tage später holt uns Marcelo zu einer Radtour ab und wir fahren ein bisschen Richtung der Berge.

Hey Marcelo, eres muy amable!

Am zweiten Wochenende, das wir mit Andrés verbringen, fahren wir mit dem Bus in die nahen Berge nach “El Salto”, wo sein Onkel eine kleine Wochenendhütte besitzt, in der wir übernachten dürfen. Muchas gracias tio!

Dann machen wir einen weiteren Ausflug mit Marcelo, diesmal holt er uns mit seinem Auto ab und fährt uns 80 km nach Costa de Araujo zu der Craftbeer-Brauerei seines Freundes Martin.

Die Firma heißt “Volker” …

… sollte aber eigentlich Völker heißen, quasi “Bier für alle Völker”. Nachdem es aber hier keine Umlaute gibt und die Firmenanmeldung deswegen unnötig verteuert hätte, hat man die beiden Punkte auf dem ö einfach weggelassen. Lustig!

Martin’s Ausstoß beläuft sich auf 420 l pro Braudurchgang, im Monat kommt er auf circa 3.200 Liter.

Und wieder trifft man in Südamerika auf Bamberg,

seine Hopfenpellets bezieht er übrigens aus der Hallertau. Zum Abschied schenkt er uns noch eine Auswahl seiner Biere und zusätzlich 4 Weine – ebenfalls aus eigener Produktion.

Muchas gracias Martin por tus explicaciones detalladas y tus deliciosas muestras.¡Te deseamos todo el éxito para su cevecería!

Marcelo, a nuevo muchas gracias por este gran aventura 🙂

Nur 2 Tage später fliegen wir nach Punta Arenas in Chile – hoffentlich weiteren Abenteuern entgegen!

 

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