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Honduras

Route Land #24: Grenzübergang El Amatillo – Nacaome – Choluteca – Grenzübergang Guasaule

Im letzten Blog hatten wir ja schon über die frühmorgendliche Putzleidenschaft der Feuerwehrleute berichtet. Zu unserem Leidwesen halten es auch die Bomberos in La Unión (noch in El Salvador) zum Schichtwechsel so – ab 5:00 Uhr morgens wird wieder gnadenlos gewienert.
Die Jungs “köpfen” kurz vor unserem Aufbruch etliche Kokosnüsse für die Köchin, um das Kokoswasser aufzufangen. Interessanterweise ist das Fruchtfleisch dieser Nüsse recht schwabbelig und schmeckt im Gegensatz zu unserem festen, trockenen Kokosfleisch nur ganz schwach nach Kokos.

Die Fahrt zur Grenze verläuft unspektakulär. Sowohl der Geldwechsel, als auch die Ausreise gehen zügig von statten.

Niemandsland über dem Grenzfluss Rio Goascoran

Auf der honduranischen Seite warten wir 10 Minuten, bis wir unsere Fingerabdrücke und ein Foto für die Behörden hinterlassen müssen.

Dann begrüßt uns netterweise eine frisch geteerte Panamericana und es ist auf den ersten Blick auch viel sauberer als in El Salvador. Wir sind begeistert und halten kurz nach dem Grenzübertritt an einem Straßenlädchen “Pulperia Osorio”, weil wir recht durstig sind. Der Inhaber rät uns zum Kauf einer Tüte Wasser (400 ml), denn das Wasser in der Plastikflasche sei fast 3x so teuer. Voll nett! Wir kommen mit José ins Gespräch und fragen ihn im Lauf der Unterhaltung, was denn ein platillo tipico (typisches Gericht) hier in Honduras sei.
Schwuppdiwupp bekommen wir von seiner Frau einen Teller mit Reis, Kartoffeln, Hühnchen und 3 Tortillas in die Hand gedrückt, obendrein gibt`s frisch gepressten Orangensaft dazu! Und das alles umsonst.
Super lecker – nur leider sind wir gar nicht hungrig … aber tapfer essen wir alles auf!

Gleich nette Leute getroffen: José Leandro und seine Frau.

Laut Michels Internetrecherche hat Honduras eine der höchsten Mordraten der Welt, Kriminalität und Drogenhandel sind weit verbreitet und die Militär- und Polizeipräsenz ließe zu wünschen übrig. Wir planen eine “Schnelldurchfahrt” durch das Land, v.a. auch deswegen, weil alle interessanten Sightseeingspots weit weg von unserem Standpunkt im Norden des Landes liegen.

erste Landschaftsimpression

Unsere erste Nacht in Honduras wollen wir in Nacaome verbringen, auch wieder bei den Bomberos, denn sie sind eine sichere Anlaufstelle für uns. Diesmal kommen wir in einem Rohbau unter und Claudia kehrt zunächst eine halbe Stunde den Baustaub aus dem Raum, damit wir unseren “Matratzenhimmel” aufbauen können.

Pole-Dancing #Michelle

Pole-Dancing #Claudia

unsere Truppe, links neben Michel der Kommandant

Obwohl kurz nach dem Foto der Oberbefehlshaber zur Visite erscheint, haben diese Jungs hier gar nicht geputzt – war einfach nicht nötig!
Hola Chicos! Gracias por todos y saludos al juntos!

Und weiter radeln wir auf der Panamericana durch`s Land,

überqueren einige Flüsschen …

… und sehen viele altertümliche Gefährte. Diese Karren mit ihrer  1 m² großen Ladefläche werden oft hoffnungslos mit Holz oder Caña

überladen. Angetrieben wird das Ganze von ziemlich ausgemergelten Zugtieren.

Im hiesigen Transportwesen existiert aber auch eine “Fahrradvariante”.

Mittags kehren wir in einem Straßenrestaurant ein, bestellen einen Kaffee und kaufen eine Riesenpackung Kekse. Während wir an unserem sehr trockenen Gebäck mümmeln, können wir beobachten, wie sie hier Fische zubereiten. Michel fragt, ob er ein Foto schießen darf – na klar!

3 Minuten später kommt die Köchin mit diesem Teller für uns ums Eck, wir können es kaum glauben! Auch das wieder völlig umsonst.

Bevor wir in Choluteca, unserer 2. und letzten Übernachtungsstation in Honduras ankommen, müssen wir noch 2 kurze Regenschauer überstehen. Dann dauert es ein wenig, bis wir das Haus unseres Warmshowerhosts Jaime gefunden haben. Er ist noch auf der Arbeit, eingelassen werden wir von Mama Carmen und Schwester Christina. Beide sind ganz überrascht, dass wir hier übernachten wollen, anscheinend hat Jaime vergessen, es zu erwähnen. Schnell wird unser Zimmer im Garten bezugsfertig gemacht, wir versuchen derweil, nicht in die “cacas” der 2 Hunde zu treten. Wir wissen gleich, hier möchten wir nur 1x übernachten. Abendessen kochen wir im Garten, wo wir uns immer wieder eines weißen, japanischen und sehr angriffslustigen Hahnes erwehren müssen, der unbedingt seine Henne beschützen möchte. Claudia kickt ihn einmal richtig weg, sodass die Federn nur so fliegen, aber selbst das ändert nichts an seinem aggressiven Verhalten.

Abends kommt Jaime, schnappt sich eines unserer mitgebrachten Biere und ward nicht mehr gesehen … wir hatten dann noch einen recht unterhaltsamen Abend mit seiner Mama in der Küche. Zwischendurch gab`s mal kein Wasser … Reisen ist doch immer wieder spannend!

Carmen y Jaime, muchas gracias por su hospitalidad, las agradables conversaciones y el consejo con el aloe vera!

Kurz vor der Abfahrt kann Michel wieder einmal seine Tierliebe beweisen, er rettet noch eine kleine Ratte aus einem Swimmingpool im Innenhof. Sie torkelte noch länger entkräftet und benommen herum, stets vom Kampfhahn beäugt und verfolgt!

alles grün hier

viele ärmliche Hütten am Straßenrand

gierige Geier

Die letzten 6 km zur Grenze müssen wir wieder mächtig Staub schlucken, die Panamericana hier – eine einzige Baustelle!

Honduras haben wir in ganzen 3 Etappen durchquert, so schnell kommt man auch als Radfahrer durch.
Viel gesehen haben wir nicht vom Land, erlebt doch wieder so einiges. Vor allem furchtbar nette und freundliche Menschen.

Wie es scheint, wollen sie uns auch gar nicht so schnell ziehen lassen, denn nach dem fälligen Geldwechsel von Lempiras in nicaraguanische Cordobas müssen wir ganze 40 Minuten in einer super heißen Halle für den honduranischen Exitstempel anstehen. Dann dürfen wir die nächste Grenzbrücke passieren.

Auf in ein neues Abenteuer – síguenos en/follow us on/folge uns auf Facebook: 2like2.bike

 

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Ein Gedanke zu „Honduras

  1. Hey Ihr zwei, den Bericht mit Freuden gelesen…..so tolle Einblicke bekommt man ja nicht jeden Tag……danke hierfür, bin voll dabei…LG Ursel 🙂

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