Weitere Route auf der Baja California: San Felipe – Puertecitos – Bahia San Luis de Gonzaga – Cocos Corner – El Rosarito – Guerrero Negro
Endlich erreichen wir das Küstenstädtchen San Felipe, das an der “Sea of Cortez” liegt, leider ist heute nicht gerade Badewetter! So machen wir ein bisschen Sightseeing …
…erklimmen das Zuhause…
der “Virgin de Guadeloupe” …
… und sehen auch andere Ecken.
Vor der Weiterfahrt müssen wir erst unseren Wasservorrat auffüllen. Hierzu muss gesagt werden, dass das Leitungswasser in Mexiko nicht trinkbar ist und uns auch abgeraten wurde, die Zähne damit zu putzen. 4l Wasser kosten im Supermarkt 16 Pesos (60ct), die 1-2l Flaschen sind teurer. Deshalb suchen wir immer die Agua Purificadas, die es in jedem noch so kleinen Örtchen gibt …
… und lassen dort unser Flaschenkontingent (8l) mit Trinkwasser befüllen. Das ist wesentlich billiger, wir zahlen dann 3-4 Pesos für 5l, manchmal ist es auch ganz kostenlos. Warum und wieso haben wir noch nicht rausgefunden. Allerdings mussten wir einmal den “Gringopreis” von 12 Pesos bezahlen, seitdem fragen wir immer vorher, wieviel es kostet.
Am nächsten Tag starten wir früh aus unserem “Wüstencamp” und fragen den mexikanischen Wachmann einer Wohnanlage für Nordamerikaner, ob wir ein bisschen Wasser bekommen könnten. Natürlich bekommen wir welches, 2 Orangen und ein nettes Gespräch obendrein – Mexicanos son muy amable!
Kurz danach geht’s ins
Wir zahlen 100 Pesos (ca. 4,50 €) Eintritt, laut dem Wachmann sind es 5 Minuten mit dem Auto ins Tal – wir laufen, weil die Staubpiste ziemlich sandig ist, wir also mit bepackten Rädern nicht wirklich gut voran kommen würden. Wir brauchen 40 Minuten bis ins Tal. Bei unserer Rückkehr erfahren wir, dass noch nie jemand dorthin gewandert sei. Es handelt sich hier also sozusagen um ein “drive thru cactus valley”.
Zunächst bewundern wir ehrfürchtig die nackten Stacheln einiger Pflanzen …
… es gibt sie auch mit grüner Camouflage!
Wir geraten in einen kleinen Kakteenrausch, so viele unterschiedliche Formen herrschen hier vor,
dieser hier hat den Spitznamen “Greisenhaupt”.
Dann sehen wir den ersten “Saguaro”. Nach einem Jahr sind diese Planzen ca. 6 mm hoch. Dieser hier mit seinen ca. 2m Höhe ist jetzt 50 Jahre alt. Mit 75 Jahren wird er seinen ersten Arm bekommen, blühen und zum ersten Mal Samen produzieren.
Ein ausgewachsener Saguaro kann im Laufe seines Lebens 40 Millionen Samen produzieren, wahrscheinlich wird nur ein einziger davon überleben. Einige Exemplare werden bis zu 2000 Jahre alt.
Treue Begleiter unserer Wanderung sind die Truthahngeier, die wir sonst auf/neben dem Highway sehen, wo sie Tierkadaver fressen.
Und wenn man zu viel in die Luft guckt, passiert ganz leicht folgendes:
Wenn wir in der Wüste campen, scannen wir den Boden bei jedem Schritt nach Kakteenstacheln, einen Platten hatten wir schon deswegen und die fiesen Stacheln können sich auch durch die Sohlen unserer Outdoorschuhe bohren.
Unseren angepeilten Zielort Puertecitos verlassen wir wieder, wir wollen keine 20$ für eine Palapa (so heißen die mehr oder weniger großen Schirme mit oder ohne Seitenwände) am Strand mit kalter Eimerdusche bezahlen. Am Ende des hässlich schmutzigen Ortes gibt es noch einen kleinen Einkaufsladen, hier decken wir uns mit nötigem Proviant ein. Die günstige 15l Wasserkartusche können wir uns dort mit den amerikanischen Radlern Beth und John teilen, die die Baja von Süden her (also in unserer Gegenrichtung) befahren. Wir tauschen lange wichtige Informationen aus: wann und wo kommen Läden, wie sind die Preise, was gibt`s zu sehen.
Dann finden wir diese viel hübschere Gegend zum Übernachten!
Und weiter geht`s entlang der Küste Richtung Süden, jedoch sammeln wir beim bergauf und -ab einige Höhenmeter.
In regelmäßigen Abständen erfreuen uns am Wegesrand die kleinen Altare, die wie bereits erwähnt, um Beistand auf der Straße bitten,
was angesichts solcher Macken auch bitter nötig ist. Man muss hier dauernd die Straße im Blick haben und darf nicht Hans-guck-in-die-Luft spielen.
Ab und an sehen wir kleine Restaurants neben der Straße, in diesem hier haben wir in Ermangelung anderer Etablissements einen Instantkaffee getrunken und eine interessante spanische Unterhaltung mit einem einheimischen Fischer geführt.
Nach einem langen Radtag erreichen wir …
… die Bahia San Luis de Gonzaga:
auf dem nächsten Foto seht ihr rechts die (Deluxe)Palapas und links die dazu gehörigen Toiletten, mehr Komfort gibt`s hier nicht. Vermietet wird das Ganze durch den Supermarkt an der Kreuzung, die 2km im Landesinneren liegt. Dort gibt es noch eine Tankstelle, das war’s.
Auf der linken Seite der Bucht gibt es eine bewachte Siedlung. Interessanterweise dürfen Ausländer hier zwar Häuser bauen, das Grundstück bleibt jedoch Eigentum der mexikanischen Regierung, so wird es uns erzählt.
Unsere Nachbarn in der Palapa No#3 heißen Janet und Frank, es sind “Snowbirds” aus Penticton in Canada. Sie leben in ihrem RV, sind mit allem ausgerüstet und wahnsinnig freundlich und hilfsbereit, weil sie selbst auf ihren vielen Reisen viel Unterstützung erfahren haben. So dürfen wir uns auch ihr Kajak leihen, um einen Angelausflug zu machen. Ich nehme eine Wasserflasche mit, die uns am Supermarkt mit Trinkwasser aufgefüllt wurde …
… und wir erleben einen durstigen Paddelausflug, weil sie voller Salzwasser ist! Wie das wohl passieren konnte?
Als am nächsten Tag der Minimarkt an der Kreuzung unerwarteterweise geschlossen hat, werfen wir unsere Vorräte zu einem leckeren Potluck zusammen und haben mit Franks frisch gefangenem Fisch eine wundervolle Mahlzeit. Dear Janet and Frank, thanks for all your small giveaways, your kajak, the campfires and all the good conversations we had – have a good time as well!
Wir revanchieren uns für das Salzwasser und bestehen nicht auf der Bezahlung unserer Palapamiete.
Ab hier wird es spannend, wir müssen 40km Schotterpiste im Niemandsland zum Highway No#1 überwinden. Auf ca. halber Strecke liegt Cocos Corner, wo wir Station machen wollen. Coco ist auf der ganzen Baja bekannt und hostet Radler. Er hat beide Beine verloren und sein Reich in den vergangenen 28 Jahren aufgebaut.
Schnell noch ein Ninjafoto vor dem Minimarkt …
… und schon ist das Ende der geteerten Straße erreicht.
Nach etlichen, sandigen oder steilen Schiebepassagen …
verpassen wir zunächst unbemerkt den richtigen Abzweig.
Dann auf einmal Motorradgeknatter, Boris erkundete mit dem Bike die Gegend und traf uns nicht bei Coco, folgte unserer Spur und erspart uns einen längeren Umweg!
Boris und Freundin Christie reisen mit dem RV nach Chile, sie waren unsere Nachbarn in Palapa No#5 und wir finden sie voll nett!
Endlich erreichen wir ziemlich durstig unser heutiges Ziel:
Links vom Banner liegt die Staubpiste, auf der die Trucks auch nachts unterwegs sind.
Zuerst müssen wir ein Bierchen mit Coco trinken, dann eimerduschen, sonst dürfen wir nicht im Pickup übernachten. Anschließend besteht er darauf, uns 2 asiatische Nudelsuppen zum Abendbrot zu kochen. Ständig betreten alle möglichen Leute seine Einraumhütte: Trucker, die Kaffee wollen, RV- Fahrer und Touristen, die Bier kaufen/nach dem Weg fragen und sonstige Bekannte/Freunde von ihm, die Sachen bringen oder abholen … am 2. Morgen kommt sogar eine Armeepatrouille von ca. 20 Mann …
Coco ist einfach die Sonne hier im Wüstennichts, er bestimmt alles und alles dreht sich um ihn … wir bestehen den Spaßtest, Coco feixt gerne.
Das Hausinnere ist sehr individuell gestaltet (er sammelt “pantaletas” in allen Farben und Größen) …
… aber auch das Außengelände hat gewissen Charme!
Weil es am nächsten Tag etwas stärker windet, “verbietet” Coco uns die Weiterfahrt und hat natürlich auch gleich eine Aufgabe für Michel, damit uns nicht langweilig wird:
als Coco merkt, dass Michel handwerklich und elektrisch fit ist, darf Michel die neuen Lampen auch ohne “Aufsicht” anbringen.
Nach Arbeitsschluss machen wir (2 also like 2 hike) eine kleine Wüstenwanderung und stoßen 1km von Cocos Corner entfernt auf diese Gräber. Angeblich 2 Kinder, die mit einer Giftschlange gespielt haben …
Wir besteigen einen kleinen Hügel und genießen unseren tollen Ausblick:
mit Cocos Corner im Hintergrund:
Nach 2 interessanten Tagen ist uns Coco echt ans Herz gewachsen, ey Coco muchas muchas gracias!
Zum Abschied verewigen uns noch in seinem Gästebuch:
Damit wir nicht weiter über die Schotterpiste hoppeln müssen, hat er uns einen Truckride zurück auf den Highway 1 organisiert, muy fantastico!
In El Rosarito gönnen wir uns mal wieder für 20 Dollar ein Hotel, um unser elektrisches Equipment aufzuladen und zu duschen.
Am nächsten Morgen brechen wir auf nach Guerrero Negro. Unterwegs treffen wir einen Motorradfahrer, dessen Bike streikt, weil er Wasser im Tank hat. Wir helfen ihm, sein Bike auf einen mexikanischen Gasflaschentransporter, der angehalten hat zu hieven. In Guerrero Negro überschreiten wir die Grenze zur Baja California Süd …
… und befinden uns auch in einer neuen Zeitzone. Jetzt sind es nur noch …
… bis nach La Paz. Wir campieren in einem RV-Park hinter dem Restaurant “Marios”, dessen Besitzer auch Whale-Watching-Touren für 50 Dollar pro Person anbietet. Wir handeln und buchen eine Tour am nächsten Tag für 30 Dollar.
Pünktlich um 7:30 geht’s mit dem Auto zur Lagune und von dort aufs Boot.
Der Trip dauert ca. 4 Stunden und wir bekommen ungefähr 20-25 Wale zu sehen. Die ganze Tour wird aus unserer Sicht äußerst rücksichtsvoll gestaltet, der Bootsführer hat uns erklärt, dass er sich den Walen nur nähert, aber sie nicht verfolgt. Wenn die Wale wollen, kommen sie von sich aus bis ans Boot. Auf dem Rückweg passieren wir eine Boje, auf der die Robben gemütlich sonnenbaden.
Puedes leer mas sobre nuestras aventuras en la Baja en el siguiente blog … hasta luego !
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