Wir verlassen die litauische Hauptstadt, die in ihrer knapp 1000-jährigen Geschichte 700 Jahre unter Krieg oder Besatzung litt, Richtung Kaunas.
Wir passieren den Touristenmagnet Schloss Trakai …
… samt seinem überteuerten Kaffeeangebot und geraten zufällig in Ruderweltmeisterschaft der Junioren,
denken dabei natürlich gleich an unsere Freundin Barbara und kriegen dort auch noch super lecker & günstig Kuchen und Kaffee 🙂
Auf halber Strecke nach Kaunas nahe dem Ort “Elektrenai” – übrigens sehr passend benannt, wie wir meinen,
finden wir einen heruntergekommenen Zeltplatz am See “Ilges”, mit einer überdachten Veranda, die uns immerhin vor dem ausdauernden Abendregen rettet.
Um überhaupt dort nächtigen zu können, fand im Vorfeld für jede noch so einfache Frage an den Betreiber eine Telefonkonferenz mit einem Helfer zur englischen Übersetzung statt, echt witzig.
In Kaunas dürfen wir wieder für 2 Tage bei Marius wohnen, genialer geht’s kaum! Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an dich Marius!
Zusammenfluss von Neris und Nemunas
Reste der Burg
Tandemduo
Blick auf die Altstadt
Nun wollen wir aber endlich mal ans Meer und radeln also die Memel flussabwärts. Große Kirchen finden wir in fast jedem Ort …
… fränkische Spezialitäten eher selten.
Nachdem wir beim Städtchen Viliya mit einer kleinen Fähre übergesetzt haben,
fällt uns am Wegesrand ein Erlanger Wohnmobil ins Auge, wir kommen kurz ins Gespräch und erhalten den Tipp, einen bestimmten Zeltplatz anzufahren. Kaum dort angekommen, werden wir gleich von Eva und Günther mit einem kalten Bier begrüßt, wie nett!
Abends tragen wir unsere Vorräte zusammen und machen fränkische Brotzeit. Dabei stellt sich natürlich heraus, wer nun wen wieder alles kennt und wie klein die Welt doch eigentlich ist. War ein sehr netter und gemütlicher Plausch mit euch beiden,
vielen herzlichen Dank für alles …
… und insbesondere die leckere Vanillesahne. Bitte meldet euch, damit wir die Fotos schicken können!
Und weiter geht’s Richtung Ostsee. Da sich kein Zeltplatz auftut, übernachten wir wild direkt an Memel und russischer Grenze. Als wir früh zusammen packen, erscheint auf einmal eine Armeepatrouille… oje!
Aber sie grüßen uns freundlich und steigen einfach in ihr Motorboot, mit dem sie die Grenze kontrollieren.
Schließlich erreichen wir Šilutė, wo wir im trockenen Hotelzimmer unterschlüpfen wegen des Dauerregens …
… und ob desselben noch um 1 Tag verlängern. Wo ist denn hier nur das Waschbecken?
Das Wetter wird einfach nicht besser,
aber wir wollen weiter, um endlich mit der Fähre von Vente (Festland) …
… nach Nida auf die Kurische Nehrung überzusetzen. Am Hafen angelangt, müssen wir uns mit der Aussage auseinandersetzen, dass die Fähre heute vielleicht wegen des schlechten Wetters ausfällt und tags darauf laut Fahrplan sowieso ruht.
Flexibel planen wir um und fahren auf regulären Straßen (!) nach Minja, von wo wir problemlos mit der 2. Fährmöglichkeit übersetzen.
Sofort wird es aufgrund der vielen Touristen preislich wieder sportlicher und überall erklingen deutsche Stimmen. Wir befahren und besichtigen die Nehrung in ihrer Gesamtlänge und -breite …
Sonnenuhr
… treffen Andrea und Stefan, Reiseradler aus Dinslaken,
erklimmen die höchste Düne,
erleben die größte Kormoran-Kolonie,
wandeln im Hexenwald …
und setzen wieder auf’s Festland nach Klaipeda über. Endlich wohnen wir direkt an der Ostsee …
… auf einem sehr kuscheligen Zeltplatz nahe Klaipeda, der mit Küche und (!) Aufenthaltsraum ausgestattet ist.
Liebe Grüße an euch, Matthias und Nora aus Leipzig samt euren 3 Kindern, eure Tipps waren Gold wert und wir bewundern eure Radel-Zelt-Gelassenheit mit Nachwuchs unendlich!
Tags darauf besichtigen wir auf ihren Rat hin die ehemalige Atomraketenabschussbasis Plokstine, hat echt Spaß gemacht!
Auf in ein neues Land! Lettland ist in Reichweite und wir büffeln schon einmal Vokabeln!