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Guatemala – 2

Und so radeln wir weiter durch Guatemala: Río Chixoy – Uspantan – Sacapulas – Santa Cruz del Quiché – Panajachel/Santa Catalina – San Juan La Laguna – San Lucas Tolimán – Patzun – San Andres Itzapa – Antigua – Villa Nueva – El Cerinal – Jalpatagua – Grenzübergang Valle Nuevo

Die nächste größere Stadt, die wir erreichen wollen, heißt Santa Cruz del Quiché und liegt vier harte Etappen entfernt. Die erste Tagestour müssen wir uns mit 30 km Gravelroad und wiederkehrenden Schauern herumschlagen.

Wir bewältigen Matschpisten,

queren Wasserabflüsse, die die Straße zusätzlich schädigen …

… und schlucken tapfer den Staub der vielen Collectivos und des durchaus regen Verkehrs auf dieser Route.

Entdecken Müllhalden,

welche weithin sichtbar die Natur verschandeln!

Gegen Nachmittag gewinnt die Sonne wieder die Oberhand und begleitet unsere ewig lange Schotterabfahrt. Wir genießen Wahnsinnsausblicke …

… auf die hiesige Tälerlandschaft.

Einfach nur schön!

Als wir den Río Chixoy auf einer etwas wackeligen Brücke überqueren,

wissen wir, dass wir gleich unser Tagesziel, das Restaurant “Don Cancho” erreicht haben. Der Inhaber lässt Touristen, die bei ihm speisen, kostenlos auf seinem Grundstück übernachten. Wir sind schon sehr gespannt, andere Übernachtungsmöglichkeiten gibt’s nicht in dieser Einöde.

Restaurant “Don Cancho”

Er hat wohl zu viel Corona erwischt!

Nachdem wir jeder tapfer 2 Quesadillas mit äußerst zähem Rindfleisch gegessen haben, bestellen wir hungrig und mutig noch eine Hühnersuppe – sie ist wirklich sehr lecker! Dann beziehen wir mit unserem Zelt die “Zona VIP” …

… mit super Panoramablick!

Am nächsten Morgen starten wir mit Dauerregen zu unserer Königsetappe (26 km + 1.310 Hm).

Bei diesem Schmuddelwetter wollen nicht mal die Kühe im Freien stehen!

Auch am 3.Tag geht es nur steil auf und ab, hier in Cünen machen wir Mittagspause.

 

Guatemala soll ja ziemlich “gefährlich” sein, deswegen ist wohl der Friedhof halb so groß wie die Ortschaft.

Nur noch eine 9 km lange Abfahrt – yippie!

Ankunft in Sacapulas

Unser Hotelrestaurant für 100 Quetzales (10 €) macht schon was her!

Zum unserem “Ankommensbierchen” servieren sie uns diesen Salatteller mit dem erdigen, schwarzen Vulkansalz der Gegend – mmmh lecker!

Wir bummeln noch zur Markthalle,

in der verschiedene Garküchen jeweils ein “Speiseabteil” belegen.

Leider waren keine Kickergegner aufzutreiben!

Am Morgen brennt die Sonne wieder gnadenlos vom Himmel, eilig frühstücken wir auf unserem Hotelbalkon,

um der größten Hitze beim Aufstieg entlang eines wunderbaren Tals zu entkommen.

idyllisch gelegene Kirche

Erosion durch Regen aufgrund fehlender Befestigung – erinnert uns an den Bryce-Canyon in den USA.

Eigentlich wollten wir nach 38 km / 900 Hm an einer Tankstelle campieren, die in unserer App “iOverlander” als perfekte Location genannt wird. Diesen Plan geben wir aber ganz schnell auf – es handelt sich um eine superstark frequentierte Kreuzung mit Fressbuden und enormem Publikumsverkehr. Da fällt es einem doch geradezu leicht, weitere 24 km / 470 Hm nach Santa Cruz del Quiché durchzufahren! Dann noch eine Gravelroad, ein Gewitter und Hotelsuche, aber irgendwann dürfen wir unsere 12 Taschen endlich in den 3.Stock unserer Unterkunft tragen – für heute sind wir echt bedient! Wir schlafen tief und lange!

Claudia hat nach dem Aufwachen zum ersten Mal, seit wir in Amerika sind, “Darm” und so zögern wir den Aufbruch bis zur letztmöglichen Sekunde heraus. Kati, unsere Couchsurfing-Gastgeberin will uns noch benachrichtigen, wann sie uns daheim empfangen kann und so setzen wir uns zunächst in den Parque Central und beobachten das bunte Treiben um uns herum: Schuhputzerjungen, fliegende Verkäufer (Uhren, Schmuck, Hängematten, Erdnüsse, Eis uvm.) Mayafrauen, die einzeln Süßigkeiten verkaufen (ihre Babys auf dem Rücken immer dabei), Transporteure mit Sackkarren, welche die Riesenkörbe/-säcke der Verkäufer zu den Collectivos bringen und auf’s Dach wuchten – wie ein riesiger Ameisenstaat!

Kati meldet sich und teilt uns mit, dass sie unerwartet noch einen weiteren Tag in Guatemala-City arbeiten muss, bevor wir bei ihr wohnen können. Claudia ist das nur recht! Am nächsten Morgen erwischt es Michel dann noch schlimmer … wir beschließen, einen weiteren Erholungstag im Hotel, schließlich wollen wir niemanden anstecken. Dann fahren wir die 2 km zu Kati, einer Deutschen, die als Entwicklungshelferin hier in Guatemala arbeitet – 4 tolle Tage werden wir bei ihr und ihren 3 Hunden verbringen!

Nach einem gemeinsamen Frühstück wandern wir zu sechst zu den Ruinen von K’um’arkaj, welches auf einem bewaldeten Bergplateau in 2200 m Höhe liegt.

Nur einige der Strukturen wurden restauriert und so versprüht das Gelände, das von den heutigen Quiché-Maya (=viele Bäume) noch zu religiösen Zeremonien genutzt wird, einen recht mystischen Charme. Wir folgen einem einfachen, engen Tunnel ca. 100 m in den Kalkfelsen – dieser und noch 2 weitere wurden in den Fels geschlagen, damit sich die Bevölkerung bei Angriffen dort verstecken konnte.

Wir finden tief im Inneren eine Stelle, wo Kerzen und andere Gaben dargebracht werden. Vor dem Eingang der Höhle bereiten diese Leute eine Zeremonie vor,

kunstvoll werden die Feuergaben drapiert und später entzündet.

Die Quiché reisen auch von weit her an, um hier an diesem Ort ihre religiösen Traditionen zu leben.

Tempel des Tohil

Der Markt von Sante Cruz del Quiché zieht Menschen aus allen Himmelsrichtungen an. Hinter der Iglesia Catedral nimmt er locker 4×4 Straßenblocks ein, ein quirliges Labyrinth!

Alle streben mit den in Guatemala üblichen Transportfahrzeugen ins Zentrum.

überdachtes Markttreiben

frische Hühnchen

Farbenpracht

Manche lassen’s ruhiger angehen.

An einem Abend ist Kati (und somit auch wir) zu einer “Umbettung” eingeladen. Der Mann einer Maya-Heilerin wird morgen in das neu erbaute Familienmausoleum verlegt. Als wir das Gehöft der Gastgeberin betreten, spielt eine Band (Akkordeon, 2 Gitarren und Kontrabass) und die Gäste singen zusammen. Wir werden in einen Raum gebeten, der mit frischen Piniennadeln ausgelegt ist. Es sitzen einige alte Frauen darin, Claudia wird gleich von einer alkoholisierten, zahnlosen Frau in Beschlag genommen und hält sich tapfer auf spanisch. Die meisten Erwachsenen an diesem Abend sind recht zurückhaltend, ein Mann spricht uns an und wir unterhalten uns über unsere Reise, die Geldwährung in Europa und unsere Berufe – auch er ist Elektriker. Dann gibt’s Essen: Tamales und Tamalitos mit superscharfer grüner Salsa und süßem, dünnen Kaffee. Wir haben bei Kati schon Quesadillas gegessen, weil wir ja nicht wussten, ob es etwas auf der Feier geben würde. Blöder Fehler, denn ablehnen dürfen wir nicht und so stopfen wir 3 tapfer die Riesenportionen in uns hinein!

Danach nehmen uns die Kinder in Beschlag, wir werden ausgefragt und zeigen Bilder von Deutschland und spielen Stein, Schere Papier (kennen sie) und “ich packe meinen Koffer” …

Kati, Michel & die Kinderblase

Die Erwachsenen sitzen müde an der gegenüber liegenden Wand, beobachten unser Treiben mit den Kindern und kichern unentwegt beim Abschied. Nach diesem interessanten, aber anstrengenden Abend brauchen wir unbedingt noch einen Erholungstag bei Kati – da sind wir uns alle einig!

Also lassen wir´s tagsüber ruhig angehen und genießen den Sonnenuntergang mit einigen White Russians am “Hausberg”.

Zum Abendessen gibt’s lecker Kaspressknödel und wir beschließen eine nochmalige Verlängerung …

Während Kati am nächsten Tag arbeitet, machen wir mit ihren Hunden Fu, Jarjar und Ochito eine kleine Wanderung. Unterwegs treffen wir Mayafrauen, die Waschtag am Bach haben.

Brave Hunde bekommen ein Leckerli.

Uns allen fällt der Abschied nicht leicht – zu schön war unsere gemeinsame Zeit! Liebe Kati, wir danken dir von ganzem Herzen für die tollen Tage bei dir! Vergiss uns nicht!

Auf unbedingtes Wiedersehen!

Auf zum Lago Atitlán!

Wir passieren das Städtchen Chichicastenango mit seinem imposanten Stadttor.

Zwei steile Schluchten sind auf engen Serpentinen zu bewältigen, bergab Fun pur … nun ja, bergauf fetzt es nicht ganz so!

Schließlich sind wir oben …

… und genießen hochverdient die 20 km lange, steile und geile Abfahrt nach Panajachel am Lago Atitlán.

Vulkane Tolimán und San Pedro (v.l.)

Panajachel ist für uns jedoch nur das Einfallstor zum See, es ist uns hier viel zu touristisch. Claudia macht begeistert einen “europäischen” Großeinkauf im gut sortierten “Torre-Supermarkt” und strapaziert unser Budget auf’s Äußerste. Abends gibt`s dafür sündhaft leckere Spinattortellini mit echtem Serranoschinken, Oliven und Gouda!

Kurzentschlossen statten wir dem staatlichen Inguatbüro (Tourismusbehörde) einen Besuch ab, um die aktuelle Sicherheitslage zu erkunden. “Alles sei sicher” – bis auf die Straßenverbindung San Pedro – Santiago Atitlán, dort käme es gelegentlich zu Überfällen. Wir sollten einfach auf die Bootsverbindung ausweichen. Klingt gut, also auf zum Hafen,

denn wir wollen auf die andere Seite übersetzen, um den Vulkan San Pedro zu besteigen. Die Fahrradmitnahme ist gegen ein kleines Aufgeld überhaupt kein Problem, die Räder werden einfach aufs Dach gelegt.

San Pedro mit gleichnamigen Vulkan

Wir schippern noch nach San Juan La Lagun ins beschauliche Nachbardörfchen. Die Bewohner haben sich hier in Kooperativen zusammen geschlossen und vermarkten ihren örtlichen Kaffee,

Textilprodukte und kunsthandwerkliche Arbeiten.

Fischer’s Fritze fischt frische Fische …

Die “narriz del indio” (Indianernase) …

… kann auch bestiegen werden, allerdings am besten mit einem Führer, denn dort gäbe es “ladrones” / Diebe. “Warum unternimmt denn die Polizei nichts gegen die Kriminellen”, fragen wir die Einheimischen. Die Antwort lautete meist, dass die Polizisten mit den Kriminellen zusammen arbeiten würden.

Mit unserem Führer Juan, der uns seitens des Ecological Parks kostenlos zur Seite gestellt wird (wir müssen 200 Q Eintritt zahlen) besteigen wir am nächsten Vormittag den Vulkan San Pedro. Warum wir denn hier einen Führer bräuchten? Wegen der Überfallgefahr. Aha. “Juan, wie kannst du uns schützen?” “Wenn ich die Räuber kenne, dann kann ich sie bei der Polizei anzeigen.” Aha.
Wir müssen 1.200 Hm auf 3,3 km Länge überwinden, von Anfang an geht es also recht steil zur Sache.

Aussichtsschaukel

kurz vor’m Gipfel

on Top

ein gutes Team (mit unserem Führer Juan)

Tierisch was los hier oben!

Claudia kann am Tag danach mit ihrem Wahnsinns-Muskelkater kaum laufen, aber wir radeln die Staubpiste …

… nach San Pedro.

Dort nehmen wir das Boot nach Santiago Atitlán (um der überfallträchtigen Straße zu entgehen) und radeln von dort zu unserem Zielort San Lucas Tolimán.

Die Baustellenabsperrung ist hier etwas unkomplizierter als bei uns in Deutschland.

Der Lago Atitlán zeigt sich uns hier von seiner schönsten Seite,

Wasser, Wolken und Berge kreieren tolle Stimmungen.

Dann haben wir noch das Riesenglück zu nächtlicher Stunde …

… Wetterleuchten vor dieser Kulisse beobachten zu können.

Am 2.Tag nach der Vulkanbesteigung hat Claudia erst recht tierischen Muskelkater und freut sich ganz besonders auf die heutige Etappe: 1.400 Hm auf 36 Kilometern! Sie quält sich tapfer die Anstiege hoch. Eine tolle Abfahrt belohnt uns und wir essen unten am Fluß noch einen Apfel. Kurz nach dem Aufsitzen zum finalen Schlußanstieg (700 Hm) überholt uns ein Kleinlaster, Claudia streckt ihren Daumen raus und zwei junge Männer nehmen uns tatsächlich bis nach Patzun mit!!!

Coole Sache, wir laden alles auf …

… und sausen mit einem Affenzahn die Berge rauf, sodass wir uns auf der Ladefläche ganz schön festhalten müssen!

In Patzun landen wir im Hotel “Villa Linda” bei Cesar & Reyna und treffen dort Taka(shi), einen japanischen Reiseradler aus Tokyo, der schon 3 Jahre unterwegs ist. Wir kochen unser Abendessen auf dem Familienbalkon und es ergibt sich ein nettes Beisammensein mit Taka und der sehr aufgeschlossenen und freundlichen Maya-Familie.

Unsere nächste Station ist das “Maya Pedal Projekt” in San Andrés Itzapa. Für Radler bietet es über Warmshowers einen kostenlosen Zeltplatz im Garten. Man kann aber auch gegen eine Spende von 10 US $  in einem Privatzimmer des sich im Aufbau befindlichen Hostels übernachten. Lupita, Fahrradmechanikerin und Volunteer aus den USA zeigt uns die Räumlichkeiten und erklärt uns das Projekt. Mit gespendeten Rädern werden hier “Fahrradmaschinen” für die indigene Bevölkerung hergestellt, für Gegenden ohne Strom, zur Erleichterung des Alltags oder zum Aufbau eines kleinen Geschäfts etc.

Bicimáquinas / Werkstatt

Liquidora (Mixer)

Mit der oben gezeigten Maschine stellen sie z.B. natürliche Seifen und Waschmittel her.
Die Projektidee gefällt uns außerordentlich gut, wer sich genauer informieren oder gar etwas spenden möchte, möge diesen Link benutzen:

http://mayapedal.gt/

Abschiedsfoto mit 2 Mitarbeitern, Lupita und dem Direktor von Maya Pedal in Guatemala, Mario (v.u.)

Nach kurzer Fahrt erreichen wir Antigua, wo wir etwas außerhalb des Stadtzentrums bei Pablo, unserem Warmshowerhost und seiner Familie unterkommen. Pablo ist Zahnarzt und Vollblutmusiker, gleich am ersten Abend erleben wir ihn live mit anderen Musikern beim “open mic” im Hostel Three Monkeys. Vorher treiben wir uns noch ein bisschen in der Stadt herum, immer zu Fuß, denn dieses Kopfsteinpflaster ist per Fahrrad mörderisch! Dagegen fühlt sich der Bamberger Domberg an wie asphaltiert.

Bei Tag …

… und Nacht sind hier alle mit dem Motorrad unterwegs!

Tanque de la Unión

Edgar (Mr. Santana himself), Pablo und ein unbekannter Percussionist (v.l.)

Ausblick auf Antigua vom Santo Domingo del Cerro

Wir wohnen im Stadtteil Santa Ana und unser kleines Lieblingsrestaurant liegt gleich um die Ecke.

Pablo ist unglaublich, am 3. Tag hat er folgendes mit uns vor: zuerst gehen wir morgens ins Schwimmbad,

danach fahren wir zu 22 zigst (!) im Kleinbus / Collectivo in das Bergstädtchen Santa Maria de Jesus, das direkt am Fuße des Vulkans Santa Ana liegt. Dort besuchen wir mit ihm das Schulprojekt “Jardín de Amor” (Garten der Liebe).

Pablo, der Zahnarzt, möchte dem Schuldirektor eine Zusammenarbeit zur Zahnhygiene vorschlagen.

Wir treffen einige spanische Voluntäre und erhalten eine Führung vom Direktor. Projektziel: alle Kinder werden von der Grundschule bis zur Vollendung ihrer Ausbildung betreut. Ganz besonders liegen ihnen auch die Kinder am Herzen, die von den Eltern zum Arbeiten (Straßenverkauf) anstatt in die Schule geschickt werden: bis zum 12. Lebensjahr werden sie hier eingeschult und ohne wenn und aber bis zum Ausbildungsabschluss begleitet.

Gerade ist die Schule aus …

… und die Kids sind ganz fasziniert von den Deutschlandfotos, die Michel ihnen zeigt.

Auch dies ist ein tolles Projekt, wie wir finden! Momentan errichten sie gerade ein neues Gebäude, Spenden und freiwillige Mitarbeiter sind herzlich willkommen!

http://jdaguatemala.org/activity/la-escuela/

Nach diesem interessanten Vormittag sind wir hungrig wie die Löwen und gehen auf dem örtlichen Markt einkaufen und eine Kleinigkeit essen. Diese fritierten Teigtaschen gibt`s mit Fleisch- oder Gemüsefüllung, echt lecker!

Chickenbus-Parade hinter dem Markt

Ver(k)schnauf(s)pause

Am Plaza Central ist immer was los,

heute tanzen diese “Gigantes” …

… durch die Straßen,

oder halten gerade Siesta.

Als Pablo mitbekommt, dass wir den Vulkan Acatenango besteigen wollen, meint er gleich, dass sein Kumpel Juan Pablo bestimmt auch Lust hätte, mal wieder auf den Vulkan zu kraxeln … und schon ist die 4er-Seilschaft perfekt!

Fast.

Juan Pablo soll uns um 23:00 Uhr mit dem Jeep abholen, damit wir mit Anfahrt und Aufstieg (1.500 Hm!) rechtzeitig zum Sonnenaufgang um 5:45 Uhr auf dem Gipfel sind.

Pünktlichkeit ist aber eine Tugend …

Juan Pablo erscheint 1,5 Std. zu spät, Pablo ist das etwas peinlich, v.a. weil wir immer nervöser diskutieren, ob es den Aufstieg überhaupt noch lohnt, wenn wir das Beste, den Sonnenaufgang verpassen werden.

Aber dann springen wir doch in den Jeep. Die Anfahrt dauert schier endlos. Der Vulkan ist steil. Trotzdem gehen alle ein zügiges Tempo. Zunächst.

Als wir über der Baumgrenze sind, pfeift uns der Wind ganz schön um die Ohren. Jetzt müssen wir steilst bergauf durch den Lavasand – zwei Schritte vor, einen zurück gerutscht.

Es ist 5:40 Uhr. Wir stehen auf dem Gipfel. Rechtzeitig! Wir haben es geschafft!

Der Wind bläst erbarmungslos und es ist a….kalt. Treffen 50 andere Enthusiasten, die teure Führungen bezahlt haben. Nur den Sonnenaufgang sehen wir leider nicht.

Kraterrand

die glorreichen 4 – Michel, Pablo, Claudia, Juan Pablo (v.l.)

Beim Abstieg reißt die Wolkendecke ein bisschen auf.

in der Waldzone

durch die Maisfelder

Zum Abschluss laden wir die Jungs in Antigua müde, aber glücklich zum “Frühstück” ein.

Der Tag danach. Das alte Lied, Claudia hat wieder Muskelkater ohne Ende … aber egal, wir treffen uns heute mit Kati im indischen Restaurant “Ganesh”, von dem sie uns schon in Quiché vorgeschwärmt hat. Vollkommen zu recht – die Gerichte sind Augenweide und Gaumenschmaus vom Feinsten!

Es gibt auch schon wieder viel zu erzählen … Kati begleitet uns anschließend noch zu ihrem Geheimtipp, dem schönsten Hotel Antiguas, dem “Panza Verde” und wir bestaunen seine Innenhöfe …

… und den Dachgarten.

Suppenkoma

Nach dem Treffen mit Kati gibt`s noch ein finales Sightseeing in Antigua.

Iglesia Beatas de Belén

Arco de Santa Catalina

Zu unserem Abschied zeigen sich die beiden Vulkane Fuego und Acatenango (v.l.) zum allerersten Mal wolkenfrei.

¡Hola Pablo, estabas un anfitrión perfecto y hemos disfrutado de un montón de diversión juntos! ¡ Gracias por el gran tiempo! Saludos y abrazos a ti y a tu familia, muchas gracias!

Heute sehen wir viele kuriose Autos, zuerst einen flotten Käfer,

dann diesen geschmückten Bus in Villa Nueva, was da wohl los ist?

Es ist die Busparade zum “feliz dia del pilotos” (Tag der Busfahrer) … 

… und sie verursacht einen laaaaaangen Stau,

die Autofahrer nehmen’s gelassen hin. In den Bussen dröhnt ohrenbetäubende Musik, die Gäste an Bord trinken und tanzen, dass die Dinger nur so schwanken!

Auf der nächsten Etappe schlitzt sich Michel seinen Unterschenkel heftig auf, als er beim Anfahren am Berg vom Pedal abrutscht – autsch! Unser Notfallset kommt zum ersten Mal zum Einsatz!

In den nachfolgenden Tagen gelingt es uns nicht, ca. 7cm lange Pflasterstreifen oder eine elastische Binde zu bekommen. Das Land ist mit Apotheken gespickt, es gibt aber nur Fingerpflaster oder Verbandmull. Komisch.

Wir radeln in einem wunderschönen, grünen Tal bis zur Grenze nach El Salvador, wo die Geldwechsler schon wie die Geier auf Kundschaft warten. Natürlich hauen sie uns übers Ohr! Sie zeigen uns die korrekte Wechselrate auf dem Taschenrechner, zahlen uns dann anstatt 43 US $ (offizieller Wechselkurs) nur 35 $ aus. Again what learned!

Für den Ausreisestempel aus Guatemala benötigen wir 5 Minuten. Über eine Brücke und den Grenzfluss Rio Paz gelangen wir an den Kontrollpunkt von El Salvador.

Claudia zeigt die Pässe und den Brückenpassierschein vor, während Michel von einem Regierungsmitarbeiter interviewt wird, warum wir nach El Salvador kommen, wie lange wir bleiben und wohin wir danach reisen. Keine 5 Minuten später sind wir in einem neuen Land. Geht doch.

El Salvador ist laut einer Liste im Internet  angeblich das drittgefährlichste Land der Welt. Nur Jemen und Kolumbien sind noch gefährlicher. Na dann!

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4 Gedanken zu „Guatemala – 2

  1. Hallo Claudia und Michael
    Halben eben den spannenden Bericht gelsesen und die tollen Bilder genossen, von der Gegend, die nicht auf unserer Strecke liegt. Wir werden morgen in Corinto Honduras erreichen. Sind sehr gespannt was uns erwartet. Haben gerade unsere Homepage aktualisiert. Gute Reise weiterhin, wir bleiben euch auf den Felgen. Herzlichst Bea und Pit

  2. Toll, Toll, Toll, das alles “Live” und “ungeschminkt” zu sehen. Ich wünsche Euch eine unfallfreie Weiterfahrt…..bei uns ist Sandkerwa !!!!!…..herzlichst Ursel 🙂

  3. Hallo Claudia
    Hallo Michael
    Die Kommentare und Impressionen bringen mich zum schmunzeln.
    – Muskelkater nachdem man vom Velo per pedes unterwegs ist.
    – die Orte und Sehenswürdigkeiten die ihr besucht erinnern stark an meine Reise vor 35 Jahren von Süden nach Norden.
    – alles sehr bunt und farbenfroh.
    Grüsse Erwin.

  4. Hallo clau+mich
    Toller Bericht mit den Fotos
    Weiterhin viel Glück und die Ohren steif halten auf euerer Reise.
    Liebe Grüße aus
    Hilpoltstein
    Roswitha+Fred

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